Oberpfalz

Gefährlicher Trend "Legal Highs": bereits mehr als 17 Geschädigte


(Symbolfoto: Fredrik von Erichsen/dpa)

(Symbolfoto: Fredrik von Erichsen/dpa)

Von Susanne Raith und Redaktion idowa

Immer mehr junge Menschen berauschen sich mit diversen Kräutermischungen, Badesalzen oder Reinigern. Der Konsum hat weitreichende Folgen: Die Gesundheit wird stark in Mitleidenschaft gezogen, es muss aber auch mit strafrechtlichen Konsequenzen gerechnet werden. In der Oberpfalz gibt es bereits mehr als 17 Geschädigte, wie das zuständige Polizeipräsidium am Freitagnachmittag mitteilte.

In Regensburg erwischten Polizisten Anfang Februar mehrere Personen, die am Hauptbahnhof und in der Justizvollzugsanstalt Kräutermischungen rauchten. Dadurch vergifteten die Betroffenen ihre Körper massiv. Sie mussten sich im Krankenhaus über mehrere Tage hinweg behandeln lassen.

Die Polizei in Weiden berichtet von 17 Geschädigten, die 2014 durch den Konsum der Kräutermischungen in Krankenhäuser kamen. Anfang Januar verlor ein junger Mann komplett die Kontrolle über seinen Körper. Der 21-Jährige stürzte und erlitt mehrere Schnittverletzungen. "Er musste erbrechen, hatte unkontrollierten Speichelfluss und konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten", informiert die Polizei. Der Mann konnte lediglich nur noch Brumm- und Stöhnlaute von sich geben. In Amberg meldete der Leiter des Fachkommissariats fünf Fälle, zu denen auch zwei junge Frauen gehören. Auch sie mussten sich im Krankenhaus behandeln lassen.

Schon 24 Todesfälle

Die Europäische Kommission spricht von 24 Fällen, die 2013 durch den Konsum von psychoaktiven Substanzen starben. Den Konsum als legal zu bezeichnen, sei aus rechtlicher Sicht schwierig. Niemand weiß, welche Stoffe enthalten sind. Das ist das Gefährliche daran. Häufig enthalten die Kräutermischungen vermeintlich harmlose Pflanzenbestandteile, die als Trägersubstanzen für verbotene, synthetische Cannabinoide verwendet werden. In Salzen oder Reinigern lassen sich künstlich hergestellte Substanzen finden, die dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen. Oft werden als "Streckungsmittel" Abflussreiniger oder Rattengift eingesetzt.

Konsum hat durchaus Konsequenzen


Wer beim Konsum solcher Mischungen erwischt wird, muss durchaus mit rechtlichen Folgen rechnen. Das Maß reiche von einer möglichen Geldstrafe bis hin zu zehn Jahren Freiheitsstrafe.

Bisher hält sich die Zahl der Konsumenten in der Oberpfalz in Grenzen. Dennoch melden die Inspektionen Amberg, Regensburg und Weiden steigende Zahlen.