Grafenrheinfeld/Regensburg

Bundesnetzagentur bleibt dabei: Suedlink muss kommen


Symbolbild: Julian Stratenschulte/dpa

Symbolbild: Julian Stratenschulte/dpa

Von Dr. Gerald Schneider

Die Bundesnetzagentur hat am Freitag den Netzentwicklungsplan Strom 2024 und den Offshore-Netzentwicklungsplan 2024 bestätigt. Mit einer einschneidenden Neuigkeit für Unterfranken: Nach Grafenrheinfeld soll nun sogar eine dritte neue Hochspannungstrasse führen, wie der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet. Die Bundesnetzagentur bleibt dabei: Die Stromautobahn Suedlink muss kommen. Ob, wie von der CSU versprochen, nur als Abzweiger nach Grafenrheinfeld oder doch quer durch Unterfranken hindurch nach Baden-Württemberg, das steht noch nicht fest - die Planung für Südlink muss wegen des versprochenen Vorrangs für Erdkabel wahrscheinlich sowieso von vorne beginnen.

Klar ist laut BR aber, dass Unterfranken jetzt mit einer zusätzlichen konventionellen Wechselstromleitung rechnen muss. Die Netzagentur hält nun nicht nur eine ohnehin geplante neue Leitung von Hessen nach Grafenrheinfeld für nötig, sondern auch eine zweite von Thüringen. Allerdings soll noch geprüft werden, ob sich wirklich alle diese neuen Leitungen in Grafenrheinfeld treffen müssen, oder nicht doch alternative Trassen möglich sind.

Dazu sagte die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) unserer Zeitung am Rande einer Veranstaltung in Regensburg: "Die Bundesnetzagentur hat damit nachvollzogen, was wir bei den Koalitionsgesprächen vereinbart haben. Es wurde bestätigt, dass die Verlegung des Leitungsendpunktes nach Isar bei Landshut technisch möglich ist." Festgelegt worden sei zudem, dass Übertragungsnetzbetreiber zur Entlastung des Netzknotens Grafenrheinfeld in Unterfranken für zwei Wechselstromleitungen alternative Endpunkte entlang vorhandener Trassen suchen und beim Entwurf des nächsten Netzentwicklungsplans vorlegen müssen. "Als nächster Schritt muss nun der Vorrang der Erdverkabelung gesetzlich verankert werden. Insgesamt wird der Leitungsbau dadurch erheblich verträglicher für Mensch und Natur und werden die ursprünglich geplanten Großtrassen verhindert," betonte Ministerin Aigner.