Reihentests in Unterkünften

56 Fälle von Sars-CoV-2 im Regensburger Anker-Zentrum


Wohngebäude in der Erstaufnahmeeinrichtung Regensburg.

Wohngebäude in der Erstaufnahmeeinrichtung Regensburg.

Von Redaktion idowa

In der Pionierkaserne in Regensburg ist bei 56 Bewohnern das SARS-CoV-2 nachgewiesen worden. Das teilt die Regierung der Oberpfalz mit. Die Infizierten wurden demnach isoliert untergebracht.

Nachdem in der vergangenen Woche vier positive Fälle von SARS-CoV-2 in der ANKER Dependance Pionierkaserne festgestellt wurden, ordnete das Gesundheitsamt Regensburg eine Reihenuntersuchung der Bewohnerinnen und Bewohner an. Die Testergebnisse wurden am Wochenende bekannt. Demnach sind von 127 Personen 71 negativ und 56 positiv getestet worden. Von den positiv getesteten Personen weist der mit Abstand größte Anteil keine Symptome auf, einige wenige haben nur leichte Symptome wie zum Beispiel Kopfschmerzen.

Alle 56 positiv getesteten Personen wurden in der Quarantäne-Einrichtung in der Pionierkaserne räumlich getrennt und isoliert von Nicht-Infizierten untergebracht. Die übrigen Bewohnerinnen und Bewohner wurden in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Regensburg in verschiedenen Kohorten vor Ort in der Dependance isoliert. Die gesamte ANKER-Dependance Pionierkaserne steht unter Quarantäne, außerdem gilt ein generelles Aufnahme- und Abverlegungsverbot. Die Quarantäne wird vom Sicherheitsdienst überwacht.

Verschärfte Hygienemaßnahmen

Innerhalb der Einrichtung gelten verschärfte Hygienemaßnahmen für alle Bewohnerinnen und Bewohner, schreibt die Regierung der Oberpfalz. Zu den Auflagen gehören die Maskenpflicht auf den Gemeinschaftsflächen, Regeln für die Nutzung der Gemeinschafts- und Sanitärräume, Essen wird auf die Zimmer gebracht. Außerdem werden die Sanitäreinrichtungen regelmäßig desinfiziert.

Risikopatienten unter den Bewohnern der Anker-Einrichtung sei bereits im März angeboten worden, dass sie getrennt von den anderen Bewohnern oder in einer separaten Unterkunft außerhalb Regensburgs untergebracht werden könnten. Nur sehr wenige haben nach Angaben der zuständigen Gesundheitsbehörde dieses Angebot in Anspruch genommen und nach wenigen Tagen die "freiwillige Selbstisolation" wieder aufgegeben. Sie waren wieder zu den anderen Bewohnern in der Anker-Einrichtung gezogen.

Situation in den Gemeinschaftsunterkünften in Regensburg

Zusätzlich sind in der letzten Woche 42 positive Testergebnissen in der Gemeinschaftsunterkunft Dieselstraße bekannt geworden, sowie ein Fall in der Gemeinschaftsunterkunft Alte Straubinger Straße. Über das Wochenende ist in den Gemeinschaftsunterkünften in Regensburg kein neuer Fall von SARS-CoV-2 hinzugekommen. Die Gemeinschaftsunterkunft in der Dieselstraße wurde ebenfalls durch das Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt. Auch dort gelten die verschärften Hygienemaßnahmen, wie in der Pionierkaserne. Die positiv ermittelten Personen wurden von Nicht-Infizierten getrennt und soweit notwendig in die eingerichtete Quarantänestation der ANKER-Dependance Pionierkaserne gebracht. Auch dort wird das weitere Geschehen engmaschig durch das Gesundheitsamt Regensburg begleitet.

Die Gemeinschaftsunterkunft im sog. Zeißtower wurde in den vergangenen Wochen als Unterkunft für vulnerable Personen hergerichtet. Vorsorglich wird das Gebäude im Hinblick auf das aktuelle Infektionsgeschehen noch als Reserve zurückgehalten, damit es im Falle zusätzlicher Neuinfektionen zur Isolierung neuer positiver Fälle genutzt werden kann.

Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner für die Stadt Regensburg überschritten

Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt heute nach Angaben des LGL bei 72,08 und damit über dem vom RKI festgelegten Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In den letzten Wochen wurde der Schwellenwert in Regensburg dagegen immer deutlich unterschritten. Bei einem lokalisierten und klar eingrenzbaren Infektionsgeschehen - in diesem Fall ist das Infektionsgeschehen auf Asylbewerberunterkünfte in der Pionierkaserne und der Gemeinschaftsunterkunft Dieselstraße beschränkt - müssen keine allgemeinen Beschränkungen in der Stadt Regensburg eingeführt werden, wenn dort geeignete Maßnahmen des Gesundheitsamts Regensburg umgesetzt werden können. Die Maßnahmen des Gesundheitsamts werden mit der Quarantäne aktuell umgesetzt und das weitere Geschehen werde durch das Gesundheitsamt überwacht.