Die Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Deggendorf führen Ermittlungen im Umfeld der Viechtacher Feuerwehr durch. Das teilt die Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Niederbayern, Kathrin Hiller, auf Anfrage mit. Grund hierfür sei der Verdacht eines Sexualdeliktes. Bei dem mutmaßlichen Opfer soll es sich zum Zeitpunkt des Vorfalls Anfang 2022 um eine jugendliche Person gehandelt haben. In Hinblick auf das noch laufende Ermittlungsverfahren könne man keine weiteren Angaben machen.

In einem anonymen Schreiben, das vergangene Woche unter anderem an unsere Redaktion adressiert war, werden mehrere schwere Vorwürfe erhoben. Wir haben betroffenen Personen die Möglichkeit gegeben, eine Stellungnahme dazu abzugeben. "Wir wollen, dass das lückenlos aufgeklärt wird und wir helfen mit vollen Kräften dabei", sagt einer der im Brief ausdrücklich Erwähnten im Gespräch. Eine weitere genannte Person wollte sich nicht näher äußern und bat um Verständnis. Auch Bürgermeister Franz Wittmann betonte, dass er zu den "schwebenden Ermittlungen" nichts sagen möchte und darf. Es gilt die Unschuldsvermutung, das heißt, dass bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung niemand als schuldig anzusehen ist.

Unsere Vorgehensweise bei Verdachtsberichterstattung

Warum wir bisher nicht berichteten? Weil eine Berichterstattung ohne Anhörung des Beschuldigten nicht richtig gewesen wäre, und wir uns diese Zeit genommen haben. Als Presse sind wir im Interesse der Öffentlichkeit dazu verpflichtet, Missstände aufzudecken. Demgegenüber steht das Persönlichkeitsrecht, das genauso wie die Pressefreiheit verfassungsrechtlich geschützt ist. Für die Verdachtsberichterstattung gelten deshalb strenge Regeln, vor allem müssen Beschuldigte die Möglichkeit zur Stellungnahme erhalten.