Niederbayern/Oberpfalz

Nach "Elon" und "Felix": Chaos ausgeblieben, aber Tauwetter und Überflutungen


"Land unter" hieß es am Wochenende in einigen Teilen Niederbayerns und der Oberpfalz.

"Land unter" hieß es am Wochenende in einigen Teilen Niederbayerns und der Oberpfalz.

Die Stürme "Elon" und "Felix" haben am Wochenende in Ostbayern weniger Schäden angerichtet als befürchtet. In der hauptsächlich betroffenen Oberpfalz verlief das Unwetter relativ glimpflich. Auch das Polizeipräsidium Niederbayern in Straubing hatte gestern nichts Relevantes zu vermelden. Verletzt wurde ersten Erkenntnissen nach niemand. Indes ließ das mit den frühlingshaften Temperaturen einhergehende Tauwetter die Pegel der Flüsse steigen, einzelne Überschwemmungen waren die Folge.

80 Notrufe innerhalb von zwölf Stunden
Am Samstag, zwischen 12 und 24 Uhr, verzeichnete die Einsatzzentrale in der Oberpfalz an die 80 wetterbedingte Notrufe. Auch hier ging es größtenteils um umgestürzte Bäume und damit verbundene Verkehrsbehinderungen. Betroffen war die gesamte Oberpfalz, der Schwerpunkt lag in den Landkreisen Amberg-Sulzbach und Schwandorf sowie in der Stadt und dem Landkreis Regensburg.

In den Landkreisen Amberg-Sulzbach und Schwandorf kam es zu insgesamt sechs Verkehrsunfällen. Fünf Autofahrer konnten nicht mehr rechtzeitig bremsen und prallten mit ihren Fahrzeugen gegen quer über den Fahrbahnen liegende Bäume. Sie blieben unverletzt. Glück im Unglück hatte auch ein 19-jähriger Autofahrer, der auf einer Gemeindeverbindungsstraße bei Weigendorf im Landkreis Amberg-Sulzbach unterwegs war. Ein umstürzender Baum fiel direkt auf den Wagen des jungen Mannes. Der 19-Jährige kam mit dem Schrecken davon, an seinem Auto entstand allerdings Totalschaden. Da die Gefahr bestand, dass in diesem Bereich weitere Bäume umstürzen könnten, musste die Straße gesperrt werden. Dies war auch der Grund für eine Sperrung der Staatsstraße 2164 bei Sulzbach-Rosenberg.

In Niederbayern kam es im Raum Landshut und Landau und hauptsächlich in den Gebieten des Bayerischen Waldes zu vereinzelten Ausfällen. Nach Mitternacht hatte sich die Einsatzlage laut Polizei weitestgehend beruhigt.

Wegen des Tauwetters, verbunden mit zum Teil starken Niederschlägen, waren am Samstag die Flüsse und Bäche in Ostbayern angeschwollen, vielerorts entlang von Laber, Naab, Regen, Donau und Ilz erreichten die Wasserstände Meldestufe 1, zum Teil auch mehr.

Flüsse und Bäche vielerorts angeschwollen
In der Oberpfalz wurden im Landkreis Cham die Meldestufen 2, vereinzelt auch 3, auf der vierstufigen Skala erreicht. In der Stadt Cham trat der Regen über die Ufer und lief auf das Gelände eines Autohauses. Zu Schäden an den abgestellten Fahrzeugen kam es dadurch aber nicht. In Schwarzenbach waren einige Wohnhäuser nur noch schwer erreichbar. Der Weiße Regen war hier so stark über die Ufer getreten, dass die Zufahrtsstraßen überschwemmt wurden. In Bad Kötzting überschwemmte das Wasser einen Campingplatz. In Niederbayern überflutete der Schwarze Regen in Zwiesel (Kreis Regen) einzelne Grundstücke und Keller.

Während der Hochwassernachrichtendienst (HND) am Sonntag für die Flüsse im Bayerwald teils schon wieder fallende Pegel zu vermelden hatte, galt für den Wasserstand der Donau Gegenteiliges. Insbesondere für den Pegel zwischen Straubing und Vilshofen (Kreis Passau) wurde bis zum Abend ein weiterer Anstieg vorhergesagt, bis in den Bereich der Meldestufe 2. Der Hochwasserscheitel wird demnach erst am heutigen Montag erreicht.

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Eine Straße wird am 10. Januar nahe Deggendorf vom Hochwasser eines Bachs überflutet. (Foto: Armin Weigel/dpa)

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Die frühlingshaften Temperaturen am Wochenende brachten starkes Tauwetter mit sich. Verbunden mit der einsetzenden Schneeschmelze und teils heftigem Regen ließ das die Flüsse und Bäche anschwellen - wie hier den Schwarzen Regen bei Viechtach.

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In Bad Kötzting wurde durch das Hochwasser des Weißen Regens ein Campingplatz überschwemmt.