Als ihr vor 20 Jahren als Nachfolgerin von Josef Blüml die Leitung des Tiefbauamts mit rund 170 Mitarbeitern - von Bauhof bis Stadtgärtnerei, von Hochwasserschutz bis Kläranlage, von Straßenbau bis Renaturierung - übertragen wurde, war sie bayernweit die einzige Frau in einer solchen Position. Eine Position, die man gemeinhin als Männerdomäne definiert. Wollte man das Klischee bedienen, würde man sagen, sportlich-elegant und mit auffälliger roter Haarmähne, ist sie in High Heels und Bleistiftrock mit der gleichen Selbstverständlichkeit unterwegs wie in Gummistiefeln und im Blaumann. 2013 wurde sie zusätzlich Leiterin der SER - Straubinger Stadtentwässerung und Straßenreinigungs GmbH, ein hundertprozentiger Eigenbetrieb der Stadt. Sie hat Millionenetats zu verantworten. All das ist nicht dazu angetan, everybodys darling zu sein. Das ist auch nicht ihr Anspruch. Als Diplom-Ingenieurin mit Spezialisierung auf Wasserbau und hydrotechnische Bauten versteht sie ihr Fach, hat Jahrzehnte Berufserfahrung und mehr als manch anderer die Bedeutung von Öffentlichkeitsarbeit erkannt. Sie beweist Stehvermögen, auch wenn´s manchmal an die Substanz geht, nennt sich selber eine Perfektionistin, und hat Teamgeist als Basis konstruktiver beruflicher Zusammenarbeit aus ihrer Vergangenheit als Spitzen-Volleyballerin verinnerlicht. Sie lässt sich am Erfolg ihrer Arbeit messen. Auch bei der vieldiskutierten Monoverbrennungsanlage für Klärschlamm. Daran werde sie gemessen, ist ihr bewusst, egal was sie bis dahin geleistet und sich erarbeitet habe. Am Dienstag wird Cristina Pop 60 Jahre jung.