Straubinger TUM-Professor

Nachhaltigkeitsbeirat: Vorsitzender vorzeitig zurückgetreten


Die Mitglieder des Nachhaltigkeitsbeirats nach der ersten Sitzung in diesem Jahr vor dem Nawareum (v.l.): Josef Krinner von den Stadtwerken, Klimamanager Thomas Schindlbeck, Dr. Bernhard Widmann vom TFZ, Klaus Kobler von der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt, Johann Meindorfer vom Bund Naturschutz und TUM-Professor Dr. Magnus Fröhling, der seinen Vorsitz niederlegte.

Die Mitglieder des Nachhaltigkeitsbeirats nach der ersten Sitzung in diesem Jahr vor dem Nawareum (v.l.): Josef Krinner von den Stadtwerken, Klimamanager Thomas Schindlbeck, Dr. Bernhard Widmann vom TFZ, Klaus Kobler von der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt, Johann Meindorfer vom Bund Naturschutz und TUM-Professor Dr. Magnus Fröhling, der seinen Vorsitz niederlegte.

Bei der ersten Sitzung des Nachhaltigkeitsbeirats in diesem Jahr im Nawareum legte der Vorsitzende, TUM-Professor Dr. Magnus Fröhling, sein Amt aus Zeitgründen nieder. Weitere Themen waren das umfangreiche Jahresprogramm Klimaschutz und Nachhaltigkeit und die Müllvermeidung. Um das Thema Nachhaltigkeit verstärkt in Schulen hineinzutragen, wird Fröhling den Schulausschuss-Vorsitzenden Werner Schäfer zur nächsten Sitzung einladen.

Das vom Stadtrat einstimmig verabschiedete Jahresprogramm "Klimaschutz und Nachhaltigkeit" für 2023 wurde von Klimaschutzmanager Thomas Schindlbeck vorgestellt. Es entstamme dem Prozess Global nachhaltige Kommune. Viele der priorisierten Maßnahmen seien aufgenommen worden, zeigte Schindlbeck auf rund 50 Folien seiner Präsentation. Sie beziehen sich auf die sechs Themenfelder Klimaschutz und Energie, nachhaltige Mobilität, Ressourcenschutz und Klimafolgeanpassung, Gute Arbeit und Nachhaltiges Wirtschaften, soziale Gerechtigkeit und zukunftsfähige Gesellschaft sowie Globale Verantwortung und eine Welt.

Ein Beispiel aus dem Maßnahmenkatalog für 2023 ist ein runder Tisch "Nachhaltiges Gäubodenvolksfest". Bis Ende 2024 soll der Süden der Stadt und bis Ende 2025 der Norden Straubings auf LED-Straßenlaternen umgestellt sein. Die Stadt beabsichtige, eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen und die Wärmeversorgung klimafreundlich umzubauen. Im Moment werde vor allem Gas und wenig Erdwärme zur Wärmeerzeugung genutzt. Der Anteil der erneuerbaren Energien liege bei 15 Prozent. Weiter sei eine Plattform für Fahrgemeinschaften geplant. Täglich fahren etwa 19.000 Menschen nach Straubing rein und 8.000 Menschen aus Straubing raus. In 94 Prozent der Fälle sitzt der Fahrer alleine im Auto.

50 Maßnahmen werden heuer angegangen

"Wir werden zwar keine Berge versetzen, aber viele Sachen auf den Weg bringen", fasste Schindlbeck die rund 50 Maßnahmen für 2023 zusammen. Es sei ein Wahnsinn, wieviele der 150 Empfehlungen in das Jahresprogramm eingegangen sind, lobte Fröhling. Bei den Haushaltsberatungen würden die Maßnahmen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit jedes Jahr neu bewertet, betonte der Klimamanager.

Die Öffentlichkeitsarbeit soll heuer ausgebaut werden. "Wie machen wir den Nachhaltigkeitsbeirat bekannt? Wie erreichen wir die Straubinger?" lauten die Fragestellungen, über die bei der Sitzung gesprochen wurde. So zähle es auch zu den Aufgaben des Beirats, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für nachhaltige Themen zu schärfen. Dazu müsse das Gremium Wege finden, seine Rolle als Multiplikator und Ansprechpartner für die Bürger auszufüllen. Auf Vorschlag von Beirats-Mitglied Klaus Kobler von der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt wird Fröhling zum Abschluss seiner Tätigkeit als Vorsitzender Bürgermeister Werner Schäfer zum Nachhaltigkeitsbeirat einladen. Ziel sei, zuständige Vertreter aller Straubinger Schulen in den Schulausschuss einzuladen, um den Nachhaltigkeitsgedanken in die Einrichtungen hineinzutragen.

Weiter ist die Beteiligung des Nachhaltigkeitsbeirats heuer an verschiedenen Aktionen geplant: beim Herzogstadtlauf Ende April mit Mehrweg-Bechern im Zielbereich, beim Anti-Littering-Walk am Stadtplatz am 30. Mai und beim Bürgerfest Ende Juni. Als ein tolles Beispiel, die Öffentlichkeit für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren, nannte Fröhling das Nawareum.

Stellvertreterin übernimmt vorübergehend den Vorsitz

In den zwei vergangenen Jahren habe der Nachhaltigkeitsbeirat viel geleistet, sagte Fröhling. Leider habe er künftig nicht mehr die Zeit, die Aufgaben wahrzunehmen. Daher wolle er seinen Vorsitz niederlegen, informierte Fröhling die sieben anwesenden Mitglieder. Stellvertretende Vorsitzende Ann-Kathrin Wagner, die abwesend war, werde den Vorsitz temporär übernehmen, bis ein Nachfolger bestellt ist.

Dr. Bernhard Widmann vom TFZ hatte den Beirat durch das Mitmachmuseum geführt. Die nächste Sitzung des Nachhaltigkeitsbeirats findet am 27. Juni statt.