Wissenstransfer beschleunigen

Landwirtschaftsminister Brunner bei zweitem Nachhaltigkeitsgespräch auf Gut Eglsee


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Diskutierten zwei Stunden lang über neue Wege für die nachwachsenden Rohstoffe (v.l.): CARMEN-Geschäftsführer Edmund Langer, Gastgeber Prof. Dr. Carl-Christian Beckmann, MdL Hans Ritt, Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, MdL Josef Zellmeier, Dr. Werner Ortinger (Leiter des Referats „Nachwachsende Rohstoffe“ im Landwirtschaftsministerium), Oberbürgermeister Markus Pannermayr, Landrat Josef Laumer, Geschäftsführender Direktor des Wissenschaftszentrums Prof. Dr. Klaus Menrad und TFZ-Leiter Dr. Bernhard Wittmann.

Mit dem Thema nachwachsende Rohstoffe habe Straubing noch eine gute Zukunft vor sich, sagte Landwirtschaftsminister Helmut Brunner am späten Donnerstagnachmittag im Anschluss an das zweite Nachhaltigkeitsgespräch auf Gut Eglsee. In einer nichtöffentlichen Sitzung hatten führende Köpfe des Kompetenzzentrums für Nachwachsende Rohstoffe, der Kommunal- und Landespolitik auf Einladung von Gutsbesitzer Prof. Dr. Carl-Christian Beckmann zwei Stunden lang intensiv diskutiert. Durch die Anstrengung aller Beteiligten könne das große Zukunftsthema noch tiefer im öffentlichen Bewusstsein verankert werden.

Als ehrenamtlicher Beirat in der Stiftung Nachwachsende Rohstoffe wolle er mit den Nachhaltigkeitsgesprächen auf Gut Eglsee einen Beitrag dazu leisten, dass das hochaktuelle Thema den Sprung vom Hörsaal in die alltägliche Praxis der Menschen schafft, sagte Prof. Beckmann bei einer kleinen Pressekonferenz im Anschluss an die interne Sitzung. Vor allem die höchst interessanten Forschungs- und Züchtungsarbeiten in den Laboren des Kompetenzzentrums für Nachwachsende Rohstoffe könnten den Landwirten neue Möglichkeiten für die Bewirtschaftung ihrer Felder bieten. Der Anbau von Quinoa sei zum Beispiel auch in Niederbayern wirtschaftlich höchst attraktiv. Auch andere wiederentdeckte Pflanzen könnten die richtige Antwort auf die jüngsten Klimakapriolen sein. Nur müssten die Landwirte über die Erkenntnisse der Forscher besser informiert werden. Beim ersten Nachhaltigkeitsgespräch Ende April 2015 war Wirtschaftsministerin Ilse Aigner zu Gast in Gut Eglsee gewesen.

Landwirtschaftsminister Brunner, der von seinem Besuch im Kompetenzzentrum mit dem Startschuss für den Praxisversuch für eine umweltfreundliche Siloabdeckung noch ganz begeistert war, schwärmte von Straubing als Perle in Sachen nachwachsende Rohstoffe. Der Verfall des Ölpreises mache den regenerativen Energien derzeit zwar zu schaffen, aber angesichts des offenkundigen Klimawandels müssten Wissenschaft und Forschung die Möglichkeiten der nachwachsenden Rohstoffe mit noch größerem Nachdruck ausloten. Vor allem bei der Suche nach Pflanzen, die mit der zunehmenden Knappheit an Niederschlägen zurecht kommen und den Landwirten trotzdem gute Erträge liefern, könnten die Forscher des Kompetenzzentrums für Nachwachsende Rohstoffe den Landwirten in ganz Deutschland und darüber hinaus wertvolle Hilfe bieten. Die drei Säulen des Kompetenzzentrums – Wissenschaftszentrum, Technologie- und Förderzentrum sowie CARMEN – würden sich bei dieser Aufgabe ideal ergänzen. Der Neubau eines Informations- und Beratungszentrums für erneuerbare Energien und Rohstoffe an der Schulgasse für 20 Millionen Euro solle die Fachleute bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Mit den bisherigen und künftigen Einrichtungen und 1.000 Studenten im Jahr 2019 sei Straubing bestens aufgestellt, um die anstehenden Probleme zu lösen. „Straubing wird eine gute Zukunft haben und befindet sich noch in der Vorblütezeit.“ Je schneller der Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis erfolge, desto besser.

Oberbürgermeister Markus Pannermayr bedankte sich bei Gastgeber Prof. Beckmann für die rundum gelungene Idee der Nachhaltigkeitsgespräche. Prof. Beckmann sei nicht nur auf die gute Idee gekommen, sondern führe sie auch noch selbst in seinem eigenen Zuhause durch. Die Gesprächsrunde sei eine sehr wertvolle Möglichkeit, die Dynamik der nachwachsenden Rohstoffe zu fördern. Auch die Unterstützung für das Kompetenzzentrum aus dem Landwirtschaftsministerium sei nicht selbstverständlich.

Die Möglichkeit zu kreativen Gesprächen im kleinen Kreis wurde von allen Teilnehmern gewürdigt. Der genaue Termin für das dritte Nachhaltigkeitsgespräch steht aber noch nicht fest.