Kuriose Karre

Friedrich Baumgartner: Der Straubinger Maler mit dem Polizeiauto

Seit etwa fünf Jahren fährt er mit seinem Maler-Auto durch Straubing – und viele sind schon seinetwegen zusammengezuckt. Denn das Auto sieht (zumindest im Vorbeifahren) einem Polizeiauto täuschend ähnlich. Darf er das?


Obacht, Polizei? Friedrich Baumgartner am Ludwigsplatz in seinem Auto.

Obacht, Polizei? Friedrich Baumgartner am Ludwigsplatz in seinem Auto.

Manchmal grüßen ihn Polizisten, wenn sie mit ihrem Streifenwagen neben ihm an der Ampel stehen, erzählt Friedrich Baumgartner. Bis sie dann merken, dass er gar kein Kollege ist, sondern Maler.

Baumgartner fällt auf in Straubing: Sein blau-weißer Opel sieht aus wie ein Polizeiauto – nur dass auf der Motorhaube nicht “Polizei” steht, sondern in großen, weißen Buchstaben “Malerei”. Statt des Blaulichts hat Baumgartner einen blauen Aufsatz montieren lassen, auf dem “Kreative” steht. Viele Straubinger dürften sich schon mal gedacht haben: “Jetzt ham’s mich!”, als Baumgartner herangefahren kam.

Friedrich Baumgartner und sein Maler-Auto.

Friedrich Baumgartner und sein Maler-Auto.

Bei Straubings Jugend hat Baumgartner Legenden-Status - auch wenn einigen beim Anblick seines Autos die Bierflasche in der Hand schon gezittert haben dürfte. Gerade auch, weil er doch etwas kauzig wirkt. Beim Anruf unserer Redaktion meldet er sich mit: "Wos is denn?!".

Bei reflektierenden Streifen hört der Spaß auf

Sicherheitshalber, erzählt der 68-Jährige am Telefon, habe er damals einen Polizisten gefragt, ob er sein Auto so lackieren darf. “Sie können auch Poli-Ei draufschreiben”, habe der Polizist damals gesagt - “da können wir auch nichts machen.” So weit hat es Baumgartner dann doch nicht getrieben. Reflektierende Streifen jedenfalls hat er nicht am Auto – denn dort hört der Spaß auf. Das darf nur die Polizei, wie auch Günther Tomaschko vom Polizeipräsdium Niederbayern bestätigt.

Genauso dürfen Privatpersonen kein Blaulicht, Hoheitszeichen oder den Schriftzug "Polizei" am Auto anbringen, erklärt Tomaschko. Zu weit solle man es mit der Verwechslungsgefahr nicht treiben, mahnt der Polizeisprecher. Variationen des Worts "Polizei", wie beispielsweise "Pozilei", sehe er "äußerst kritisch". Aber solche verwendet Maler Baumgartner ja nicht.

Baumgartner fällt auf mit seinem Auto: Am Stadtplatz wird er gleich angesprochen.

Baumgartner fällt auf mit seinem Auto: Am Stadtplatz wird er gleich angesprochen.

Negative Rückmeldungen habe er bisher nicht bekommen, sagt Baumgartner. Lange will er allerdings nicht mehr mit dem Fake-Polizeiauto herumfahren – er hat schon eine Idee für einen neuen Gag-Wagen. Vielleicht, sagt er, eine Toilettenschüssel auf der Fahrertür - “damit es so aussieht, als würd ich auf der Toilette sitzen”. Da lacht er.