Wollen wir ehrlich ein: Es gibt diese Veranstaltungen, die exakt so beginnen wie man befürchtet, der Internationale Frauentag zum Beispiel, Donnerstagabend im Paul-Theater: Auf der Bühne Frauen, die Protestschilder tragen und "Männer an die Windel!" fordern, "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!" und überhaupt "Frauen an die Macht!": Alle obere Mittelschicht, Stadträtinnen, leitende Funktionen, viele mit Uni-Abschluss und mit Berufen, die sicher nicht schlechter sind als zum Beispiel Tagblatt-Redakteur. Und was machen sie? Tradiertes Agitprop-Theater, Salon-Feminismus, komplett vorhersehbar. Kein Wunder, dass im Publikum fast nur Frauen sitzen: Überzeugte predigen den bereits Überzeugten.