Abschiebung als letzte Hoffnung

Familie eines Straubinger Gefangenen ist besorgt über dessen Gesundheit

In ihrem preisgekrönten Dokumentarfilm "Exile never ends" erzählt Bahar Bektas die schmerzhafte Geschichte ihrer Familie. Dazu gehört auch ihr Bruder, der eine Strafe in der Justizvollzugsanstalt Straubing verbüßt.


Filmszene aus "Exile never ends": Die Familie ist in die Türkei gereist, der Bruder ist per Laptop aus der JVA Straubing zugeschaltet und genießt den Ausblick aufs weite Meer.

Filmszene aus "Exile never ends": Die Familie ist in die Türkei gereist, der Bruder ist per Laptop aus der JVA Straubing zugeschaltet und genießt den Ausblick aufs weite Meer.

Der junge Mann blickt aufs Meer. Es ist ein schöner Tag. Seine Geschwister und die Mutter haben Stühle und einen Tisch an dem menschenleeren Strand aufgestellt. Sie sind zusammen, nur das zählt. Das Besondere daran: Der junge Mann ist über ein Laptop zugeschaltet. Ans Meer in der Türkei konnte er nicht mitkommen, denn er verbüßt eine Freiheitsstrafe in der Straubinger Justizvollzugsanstalt. Die Szene ist ein Ausschnitt aus dem Dokumentarfilm "Exile never ends" von Bahar Bektas, der Schwester des Inhaftierten. Der Film thematisiert das Schicksal der Eltern, die als alevitische Kurden politisch verfolgt wurden und in den 1980er-Jahren nach Deutschland kamen. Erst im Januar erhielt der Film den Kritikerpreis beim renommierten Filmfestival "Max Ophüls". Zudem ist er für den Demokratie- und Menschenrechtspreis auf dem türkisch-deutschen Filmfestival Nürnberg nominiert.

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