Straubinger Tagblatt

"Wir haben's geschafft!" - FTSV steigt in Bundesliga auf


Michaela Ciliox präsentierte sich in Topform.

Michaela Ciliox präsentierte sich in Topform.

Von Redaktion idowa

Straubing. (gk) Der FTSV Straubing hat beim Aufstiegsturnier zur zweiten Volleyball-Bundesliga alles richtig gemacht. Das Spiel am Samstag gegen den Favoriten Stuttgart gaben sie mit 0:3 ab, um die Kräfte für das Endspiel am Sonntag gegen Speyer zu haben. Dieses gewann das Team vom Trainergespann Koch/Grüll verdient mit 3:0 (25:18, 25:16 und 25:22). Somit hatten die Straubinger Mädels die sportliche Qualifikation für die Bundesliga in der Tasche.

Nachdem den FTSV Damen am Samstag die Nervosität in den Knochen steckte, drehten sie im entscheiden Spiel am Sonntag richtig auf. "Wir haben das Spiel gebraucht, um uns nach fünf Wochen Pause wieder einzuspielen", erklärt Trainer Heiko Koch.

Die Stuttgarter ihrerseits spielten souverän auf und gewannen die Partie ungefährdet mit 0:3 (18:25, 17:25 und 22:25). Damit stiegen die Schwaben in die zweite Liga auf und präsentierten sich als unfaire Sieger. Sie verhöhnten im Anschluss die Straubinger Mädels mehrfach. "Man sieht sich im Leben immer zweimal, und Stuttgart wollen wir unbedingt wieder sehen", meinte Physio Werner Luginger dazu.

Mit dieser Motivation im Rücken war es den Straubinger Damen am Sonntagmittag anzusehen, dass sie unbedingt den zweiten Aufstiegsplatz haben wollten. Von Beginn an setzten sie die Gastgeber aus Speyer mit ihren Aufschlägen unter Druck. Außerdem griff die Maßnahme Kochs seine stärksten Blockspielerinnen gegen die Top-Angreiferin Speyers zu stellen perfekt. Dieser wurde der Zahn gezogen. Der FTSV seinerseits punktete fast nach Belieben.

Alle Angreiferinnen präsentierten sich in Topform. Allen voran FTSV Urgestein Michaela Ciliox. Sie ging angeschlagen ins Spiel und gab alles für ihren großen Traum. Als am Satzende der Vorsprung des FTSV groß genug war, gab Koch seiner besten an diesem Tag eine kleine Auszeit. Am Spiel des FTSV änderte es nichts, denn Nachwuchsspielerin Francis Knepper spielte rotzfrech auf und besorgte den ersten Satzgewinn mit einem lockeren Drive-Schlag über den Block (25:18).

Wer nun dachte, dass Speyer seine Taktik umstellen würde, sah sich getäuscht. Weiterhin konnte Straubings Block zahlreiche Angriffe entschärfen. Auch die Bälle, die den Weg am Block vorbeifanden, wurden größtenteils von der starken FTSV Abwehr entschärft. Somit war auch der zweite Satz eine klare Angelegenheit für die Gäubdodenstädterinnen. Sehr zur Freude der rund 20 Straubinger Fans, die den Satzgewinn mit "Straubing, Straubing" rufen feierten. Sie hatten sich auch auf der Tribüne den zweiten Satzgewinn erkämpft. Die Speyerer Fans dagegen machten sich bereit für den dritten Durchgang.

In diesen startete Speyer besser. Der FTSV ließ im Aufschlag etwas nach. Einige Service-Fehler führten dazu, dass FTSV Trainer Heiko Koch seine Auszeiten nehmen musste. Doch am Ende konnten sich die Straubinger Mädels doch absetzen und hatten beim Stand von 24:19 fünf Matchbälle. Speyer kämpfte aber weiter beherzt und macht es noch einmal spannend. Sie wehrten drei Matchbälle ab. Doch gegen Kamila Sinkulovas Angriff fanden sie dann kein Mittel mehr. Der Ball der Mittelangreiferin prallte vom Block ab und war unerreichbar für die Abwehr der Domstädterinnen (25:22).

Danach brachen alle Dämme. Die FTSV-Mädels stürmten das Feld und feierten ausgelassen den größten Erfolg ihrer Karriere. "Ich bin so stolz auf die Mädels", strahlte Koch. "Nach so einer deftigen Niederlage wie gestern so zurückzukommen. Das ist echt ganz große Klasse." Vor der Zukunft braucht den Straubinger Volleyball-Fans keine Bange sein, denn die eingesetzten Nachwuchsspielerinnen fügten sich perfekt ins Spiel ein und sorgten dafür, dass Koch immer wenn es nötig war wechsel konnte. "Alle haben toll gespielt", so Koch, aber ganz besonders möchte ich heute Micha herausheben. Sie hat alles gegeben und sich in Straubing ein kleines Denkmal gesetzt."

Das kann man getrost unterschreiben, denn Ciliox war es, die in entscheidenden Situationen immer die notwendigen Punkte gemacht hat. Von ihrem vorbildlichen Kampf angestachelt liefen alle Straubinger Mädels zu Hochform auf. Diese Euphorie gilt es jetzt zu nutzen, um die Voraussetzungen für die zweite Bundesliga zu schaffen. "Wir geben jetzt Vollgas und ich bin mir sicher, dass wir das hinbekommen. Denn die Unterstützung in der Stadt ist groß." Doch erst einmal wird beim FTSV gefeiert. Denn nach sechs Jahren Abstinenz sind Straubings Volleyballerinnen wieder zweitklassig.

Viele Bilder von den beiden Aufstiegsspielen gibt es auf der Homepage des FTSV Straubing (www.ftsv-volleyball.idowa.de). Auf der Homepage des FTSV haben auch rund 500 Fans das Spiel gegen Speyer am Live-Ticker verfolgt. "Es ist toll zu sehen, wie sehr unsere Fans auch zu Hause mit gefiebert haben", freut sich der Medienbeauftragte des FTSV Georg Kettenbohrer. "Da weiß man, wofür man die Arbeit vorher gemacht hat.

Georg Kettenbohrer