Landkreis Straubing-Bogen

Was für ein Vogel: Franz Josef Strauß, der stolze schwarze Hahn


Mit dem Balztanz sollen die Hennen beeindruckt werden.

Mit dem Balztanz sollen die Hennen beeindruckt werden.

"Ja, bei einem Strauß kommt man schon schnell auf den Namen Franz Josef", erklärt Tiergartendirektor Wolfgang Peter schmunzelnd. Der Namenspatron aus der Politik für den stattlichen schwarzen Hahn würde am Sonntag 100 Jahre alt werden. Franz Josef (also der Straubinger Strauß) wiegt knapp 135 Kilo, er könnte aber bis zu 70 Stundenkilometer schnell laufen und ist, wenn er sich streckt, knapp 2,50 Meter groß, wie sein Tierpfleger Jan Heinsohn verrät, und am liebsten frisst er Grün(e). Franz Josef, aus der Gattung Strauß, ist erst sieben Jahre alt. Franz (Josef) hat zwei Herzdamen, Schwestern mit königlichen Namen, Sissy und Helene - die Geschichte wurde bereits mit Zweibeinern verfilmt.

Watussi-Rinder, Zebras und Somalischafe, mit denen er sich ein Gehege teilt, beeindrucken den stolzen schwarzen Hahn nicht. Da achtet man sich gegenseitig. Aber Zweibeiner beobachtet er skeptisch.

Franz Josef ist eine Handaufzucht aus einem anderen Zoo, daher ist er an Menschen gewöhnt. Allerdings ist das auch ein kleines Problem. Er hält sich nämlich anscheinend für einen Menschen oder Strauße für Menschen. Wenn ein Tierpfleger sein Revier betritt, verteidigt er das gegen den vermeintlichen Artgenossen. Andere Straußenhähne haben keine Probleme mit Menschen, erklärt sein Tierpfleger Heinsohn.

Zwei Hennen begleiten Franz Josef. Sissy und Helene werden sie genannt, wie einst zwei bayerische Prinzessinnen. Um sie zu beeindrucken, tanzt Franz Josef regelmäßig für sie, dabei kniet oder liegt er am Boden, spreizt sein Gefieder und wackelt mit seinem langen Hals. Ab und zu trommelt er auch dazu, erklärt Jan Heinsohn. Der Brunftruf von Straußen erinnere nämlich an Schläge auf eine Trommel. Morgens, gegen 7.30 Uhr, sprinten alle drei Laufvögel durch das ganze Gehege und toben sich aus, danach wird den ganzen Tag lang gegrast. Zusätzlich gibt es im Tiergarten noch Heu, im Winter Silage sowie Mineralfutter und extra Futterpellets für Strauße, "damit ist alles hundertprozentig abgedeckt", erklärt der Tierpfleger. Familie Strauß und 200 andere Tierarten können jeden Tag im Jahr im Tiergarten Straubing besucht werden. Ob Oberbürgermeister Markus Pannermayr und seine CSU-Fraktion am Sonntag zum 100. Geburtstag des berühmten Parteifreunds am Gehege des Straubinger Franz Josef Strauß vorbeischauen werden, ist aber nicht bekannt.

Frische Straußeneier

Besonders im Sommer legen die Hennen Sissy und Helene fleißig Eier, die aber nicht ausgebrütet werden. Verfügbare Eier kann man für zehn Euro kaufen. Ein Straußenei entspricht etwa 24 Hühnereiern. Eine Portion Rührei für etwa acht bis zehn Personen ist mit einem Sissy-Ei also locker machbar. Hilfreich ist allerdings ein Akkubohrer oder eine Handsäge, um das Ei aufzubekommen.

Franz Joseph und seine Sissy - oder ist es Helene?

Franz Joseph und seine Sissy - oder ist es Helene?