Nach Vorfall bei Essenbach

Raiffeisenbank Straubing wappnet sich gegen Automaten-Sprenger


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In Bayern wurden im Jahr 2022 bereits 32 Geldautomaten gesprengt - hier am 7. November in Regensburg.

Von Geldautomaten-Sprengungen in Bayern hat man immer wieder gehört. Doch so viele wie dieses Jahr gab es noch nie. Erst in der Nacht auf Freitag sprengten Unbekannte den Geldautomaten einer Raiffeisenbank bei Essenbach (Landkreis Landshut). Auf Nachfrage unserer Redaktion äußern sich Korbinian Semmelmann, Pressesprecher der Raiffeisenbank Straubing, und Aldo Verbole, Sprecher des bayerischen Landeskriminalamtes (LKA), zu den Vorfällen in der Region.

Der gesprengte Automat in Essenbach ist in Bayern in diesem Jahr bereits der 32. Fall dieser Art - fast doppelt so viele wie 2021. "Es würde mich nicht wundern", sagt Verbole, "wenn in diesem Jahr noch welche dazukommen." 2020 waren in Bayern 24 Geldautomaten gesprengt worden, 2019 waren es 28.

Flucht im dunklen Auto Richtung Autobahn

Vor der Sprengung in Essenbach war in der Nacht auf Montag, 7. November, ein Automat in Regensburg gesprengt worden. Zur Beutesumme wollten Ermittler weder in Regensburg, noch in Essenbach etwas sagen. Der Sachschaden sei in beiden Fällen sechsstellig gewesen.

Außerdem waren Automaten gesprengt worden am 26. Oktober in Luhe-Wildenau in der Oberpfalz und am 21. Oktober in Forchheim in Oberfranken. In all diesen Fällen spricht die Polizei von mehreren Tätern, die nach der Tat in einem dunklen Auto Richtung Autobahn geflohen seien. Mutmaßungen, wonach es sich bei den Automaten-Knackern um eine niederländische Bande handeln soll, wollte Verbole nicht kommentieren.

"Sehen der Entwicklung mit Besorgnis entgegen"

Straubing ist bis jetzt noch nicht Opfer einer solchen Sprengung geworden, dennoch kommen die Einschläge näher. Auf die Frage, ob man sich nun Gedanken mache und Angst bekäme, sagt Raiffeisenbank-Sprecher Semmelmann: „Angst haben wir keine. Aber wir sehen der Entwicklung mit Besorgnis entgegen.“

Darum habe die Raiffeisenbank schon an einigen Standorten in der Region Maßnahmen ergriffen. Abgesehen von schon zuvor eingerichteten Verneblungs- oder Verklebungssystemen, gebe es mancherorts nun einen Nachtverschluss. Selbstbedienungsstandorte sind also über Nacht nicht betretbar. An neueren Standorten werden die Geldautomaten in sprengungssichere Betonklötze eingelassen. Diese Systeme seien in den Niederlanden schon länger verbaut und werden jetzt großflächig in Deutschland eingeführt, sagt Semmelmann.

Die Sparkasse Niederbayern-Mitte sagt auf Anfrage, dass Straftaten so unattraktiv wie möglich gemacht werden müssen. Mit Vorschlägen der LKA arbeiten Sie derzeit an der Umsetzung.