Landkreis Straubing-Bogen

Nie wieder Gewaltherrschaft

Kranzniederlegungen zum Volkstrauertag in der Gäubodenkaserne


Oberstarzt Dr. Christian Gamel bei der Ansprache, im Hintergrund die beiden Militärpfarrer Johannes Waedt (links) und Pater Patrick.

Oberstarzt Dr. Christian Gamel bei der Ansprache, im Hintergrund die beiden Militärpfarrer Johannes Waedt (links) und Pater Patrick.

Der Würde des Buß- und Bettages entsprechend, hat am Mittwoch bei Einbruch der Dunkelheit in der Gäubodenkaserne Feldkirchen die traditionelle Feier zum Volkstrauertag stattgefunden. Im Mittelpunkt standen die Kranzniederlegungen an der Hauptwache. Dabei bildeten die Ehrenwachen und Fackelträger, sowie die Fahnenabordnungen der Krieger- und Reservistenvereine aus den Patengemeinden den äußeren Rahmen. Die Reihe der Ehrengäste aus dem militärischen Bereich wurde angeführt von Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt. Von ziviler Seite nahmen Staatssekretär a.D. MdL Josef Zellmeier, Regierungsvizepräsident Dr. Helmut Graf, Oberbürgermeister Markus Pannermayr, die stellvertretenden Landrätin Barbara Unger, mehrere Bürgermeister aus den Patengemeinden sowie Vertreter von Polizei, Feuerwehr und dem THW an der Feier teil. Nach der musikalischen Einleitung mit dem "Bayerischen Militärgebet" trat, in Vertretung des Kommandeurs Sanitätslehrregiments Niederbayern Oberfeldarzt Dr. Andrè Schilling, Oberstarzt Dr. Christian Gamel an das Rednerpult. "Wir sind heute zusammengekommen, um der Opfer der Kriege und Gewaltherrschaft zu gedenken. Wir sind hier, um sie in unserem Gedächtnis zu bewahren. Denn die Toten sterben ein zweites Mal, wenn wir sie vergessen. Die Toten verpflichten auch die Lebenden." Insofern sei die einzige mögliche Schlussfolgerung zu ziehen: "Nie wieder Krieg, nie wieder Gewaltherrschaft sondern Versöhnung, Verständigung und Frieden zwischen den Menschen und den Völkern", sagte Dr. Gamel. Es folgte das Totengedenken, gesprochen vom evangelische Militärpfarrer Johannes Waedt: "Wir gedenken heute der Opfer von Krieg und Gewalt - der Soldaten, die in den beiden Weltkriegen gefallen, ihren Verwundungen erlegen, in Gefangenschaft gestorben oder seither vermisst sind. Doch unser Leben gilt der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern und auf Frieden in der Welt", hieß es darin. Die Gedenkansprache hielt der katholischen Militärpfarrer Pater Patrick Beszynski, der dabei den Frieden als ein Geschenk Gottes bezeichnete, das nicht vom Himmel gefallen komme. Frieden sei ein Geschenk in uns, indem wir unseren Egoismus überwinden. Frieden sei nicht nur Sache der Politiker, wir alle können etwas dafür tun, indem wir Menschen dieser Welt miteinander sprechen, einander zuhören, uns die Hände reichen. Friede sei wie eine Blume, die Saat dazu liege im Boden, aber sie könne nur wachsen, wenn der Boden gut ist; wenn wir das Gute in uns wirken lassen. Seit Bestehen der Bundeswehr (1957) seien mehr als 3 260 Soldaten zu beklagen, die infolge der Ausübung ihres Dienstes getötet wurden. Mehr als 3 500 Angehörige der Bundeswehr begingen in diesem Zeitraum Suizid. Mit dem Gebet eines unbekannten Soldaten beendete Pater Patrick seine Ansprache. Trommelwirbel kündigten die Kranzniederlegungen an. Während Vertreter der Panzerjägertruppe, der Gebirgstruppe, der Gemeinde Feldkirchen und des Standortes Feldkirchen Kränze niederlegten und drei Böllerschüsse durch die Nacht hallten, erklang das Lied vom guten Kameraden. Nach einem gemeinsamen Vater unser erklang zum Schluss die Bayernhymne und die Nationalhymne. Anschließend fand im Offizierskasino der obligatorische Empfang statt.

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