Sankt Englmar

Kriegt einen ganz schönen Zahn drauf: "Da voglwuide Sepp" wird Bayerns längste Achterbahn


Alles Handarbeit: Kunstmaler Heinrich Richter schnitzt mit Hingabe noch die Zahnlücke in den "voglwuidn Sepp". (Fotos: mh)

Alles Handarbeit: Kunstmaler Heinrich Richter schnitzt mit Hingabe noch die Zahnlücke in den "voglwuidn Sepp". (Fotos: mh)

Von Redaktion idowa

Den "Bayerwald Bob", den "Bayerwald Coaster", die Tubingbahn "Bayerwald-Racer" gibt es bereits - und bald auch den "voglwuidn Sepp". So heißt die neue Achterbahn im Rodelparadies in Sankt Englmar, die voraussichtlich an Pfingsten 2016 in Betrieb gehen wird. Der technische Leiter der Firma Zierer, Walter Steininger, der Geschäftsführer des Rodel- und Freizeitparadieses Sankt Englmar, Franz Bindl, und Kunstmaler Heinrich Richter gaben vorab einen Einblick in den Baufortschritt und stellten den "vogelwuidn Sepp" - eine Figur, die jeweils den ersten Waggon ziert - vor.

"Wir wollten mit unserem neuen Projekt beim Thema Rodeln bleiben, aber nicht wieder das Gleiche machen wie bei den anderen Bahnen", erklärt Franz Bindl. Die Idee einer Achterbahn, die sich das Gelände zunutze macht, nahm bald darauf immer mehr Gestalt an. Bereits im Juli vergangenen Jahres wurden mit der Firma Zierer Karussell und Spezialmaschinenbau Gespräche geführt, im Oktober erste Entwürfe diskutiert, bis dann im April dieses Jahres der Vertrag unterzeichnet wurde.

Knapp 800 Meter lang soll sie werden, überwindet dabei 27 Höhenmeter und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 65 Kilometern pro Stunde. Geplant sind derzeit drei Züge mit jeweils fünf Waggons. Das Konzept sieht dabei so aus, dass immer zwei Personen nebeneinandersitzen können. "Wir wollen eine Spaßbahn für die ganze Familie", erklärt Bindl. Kinder ab vier Jahren dürfen mitfahren, bis zum Alter von sechs jedoch nur in Begleitung eines Erwachsenen ab 18 Jahren.

Hohe Geschwindigkeit
Die Bahn wird so gebaut werden, dass man relativ bodennah durch das Gelände fährt. "Am Boden ist die gefühlte Geschwindigkeit höher als in der Luft", weiß Franz Bindl. Viermal werden jedoch die bereits bestehenden Bahnen überquert - für die Firma eine große Herausforderung.

Doch woher kommt der Name "Da voglwuide Sepp"? Ausschlaggebend für Franz Bindl war ein Besuch im Erlebnispark Tripsdrill in Cleebronn. Das dortige Konzept hat den Geschäftsführer sichtlich begeistert. "Die Fahrgeschäfte hatten alle alte Namen. Das hat mich dann nicht mehr losgelassen", erzählt Bindl und begann zu überlegen. Er spann den Gedanken einer "Hornschlittenbahn" weiter und landete schließlich beim "Sepp". "Ein Naturbursche, der früher von den Wäldern Holz transportiert hat und mit einer Bahn ins Tal gefahren ist", hat Bindl hier eine Geschichte dazu erfunden.

Und damit war er geboren, der "voglwuide Sepp" - und Kunstmaler Heinrich Richter hat ihn umgesetzt. Er soll Kinder und Erwachsene gleichermaßen ansprechen, sollte ein spitzbübisches Lachen im Gesicht haben und eine große Zahnlücke - die ist Franz Bindl ganz besonders wichtig, da sie den Charakter noch mehr unterstreiche. "Einfach ein Lump", fasste der Geschäftsführer kurz und knapp zusammen.

Die Genehmigung und die Produktion der Achterbahn laufen parallel - das hat Franz Bindl im Vorfeld abgeklärt. Jetzt hoffen die Verantwortlichen im Herbst auf grünes Licht vonseiten des Landratsamtes.

So soll sie aussehen, die kanpp 800 Meter lange Achterbahn (blau) in Sankt Englmar: Der technische Leiter Walter Steininger (links) sowie Franz (Mitte) und Elisabeth Bindl durften vorab schon einmal mitfahren - wenn auch nur in einem Animationsprogramm. (Fotos: mh)

So soll sie aussehen, die kanpp 800 Meter lange Achterbahn (blau) in Sankt Englmar: Der technische Leiter Walter Steininger (links) sowie Franz (Mitte) und Elisabeth Bindl durften vorab schon einmal mitfahren - wenn auch nur in einem Animationsprogramm. (Fotos: mh)