Zeitung vor 100 Jahren

Ein Liter Heidelbeeren war 1923 im Bayerischen Wald 500 Mark wert


Viele sind früher zum "Hoiwa brocka", also zum Heidelbeeren pflücken, in die Wälder ausgeschwärmt - entweder um den eigenen Speisezettel aufzubessern oder um sich mit dem Verkauf etwas dazuzuverdienen.

Viele sind früher zum "Hoiwa brocka", also zum Heidelbeeren pflücken, in die Wälder ausgeschwärmt - entweder um den eigenen Speisezettel aufzubessern oder um sich mit dem Verkauf etwas dazuzuverdienen.

Ausgerechnet Bananen: So beginnt ein Schlager, der 1923 ins Deutsche übersetzt wird. Dabei haben zu dieser Zeit die meisten bei uns noch nie eine Banane gegessen. Vielmehr bestimmen weiterhin Knappheit, Inflation und (Geld-)Sorgen den Alltag. Wie das Leben für die Menschen in der Region damals ausgesehen hat, dazu gibt die Zeitung von vor 100 Jahren Einblicke. Im siebten Teil geht es um die Ausgaben des Straubinger Tagblatts vom Juli 1923.

Aufkäufer zahlen für einen Liter Heidelbeeren 500 Mark, steht am 1. Juli in der Zeitung. Zum Vergleich: Ein Liter Bier kostet im Ausschank gerade 3 200 Mark. Um sich mit "Hoiwazupfen" eine Maß leisten zu können, müsste man über sechs Liter Heidelbeeren sammeln. Wenn man bedenkt, wie mühsam das ist und wie lang das dauert, ist der Arbeitslohn mehr als dürftig. - Zwei Wochen später, am 15. Juli, kostet ein Liter helles Bier im Ausschank bereits 9 000 Mark.

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