NawaRo Straubing

„Die NawaRo-Mädels arbeiten immer konzentriert“


Pflegt den lockeren und freundschaftlichen Führungsstil: Athletiktrainer Andreas Wallner. (Foto: Georg Kettenbohrer)

Pflegt den lockeren und freundschaftlichen Führungsstil: Athletiktrainer Andreas Wallner. (Foto: Georg Kettenbohrer)

Von Redaktion idowa

Er ist der Inbegriff eines Sonnyboys. Egal wo man Sportwissenschaftler Andreas Wallner aus dem FR!TZ in Straubing antrifft, da versprüht er gute Laune. Auch um einen kecken Spruch ist der Athletiktrainer von NawaRo Straubing nicht verlegen. Im Gespräch mit dem Straubinger Tagblatt gibt er Einblicke in seine tägliche Arbeit als Athletiktrainer des Tabellenführers der 2. Volleyball-Bundesliga Süd.

Herr Wallner, die Damen von NawaRo scheinen immer noch eine Schippe drauf legen zu können, wenn dem Gegner die Puste ausgeht. Zuletzt konnte man das im Derby gegen Sonthofen beobachten. Wie kommt das?
Andreas Wallner: Bisher hatten wir ja erst zweimal die Situation, ein Spiel über die vollen fünf Sätze gehen zu müssen. Es ist schön zu sehen, dass die Mädels auch nach zwei Stunden Spielzeit noch die Power haben, um gelungene und konzentrierte Aktionen durchzuführen und ein fast schon verloren geglaubtes Spiel zu gewinnen. Sicher ist das ein Zeichen dafür, dass die Mädels in einer guten körperlichen Verfassung sind. Das spricht aber auch für eine mentale Stärke und zeigt die ganze Klasse der Mannschaft.

Welche Schwerpunkte setzen Sie im Athletiktraining?
Wallner: In unserem Training sind alle Elemente enthalten, die ein Athlet benötigt. Ganz allgemein formuliert sind das Kraft, Beweglichkeit, Schnelligkeit und Ausdauerkomponenten sowie Kombinationen daraus. All diese Inhalte werden in ein volleyballspezifisches Programm gepackt, damit die Mädels den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen. Je nach Saisonphase rücken andere Schwerpunkte in den Vordergrund, beispielsweise setzen wir nach Doppelspieltagen oder intensiveren Trainingsphasen verstärkt regenerative Impulse.

Auffällig ist in dieser Saison auch, dass sich bislang noch keine Spielerin schwerer verletzt hat. Angesichts von zahlreichen Verletzten in anderen Teams erscheint das ungewöhnlich. Ist das auch auf das Athletiktraining zurück zu führen?
Wallner: Verletzungen sind nie zu hundert Prozent vermeidbar. Gerade bei den hohen Kräften, die durch die immer wiederkehrenden Überkopf- und Sprungbelastungen auf die Gelenke einwirken, ist das Risiko sehr hoch. Außerdem spielen auch schwer kontrollierbare Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel ein Gegnerkontakt am Netz. Auch wenn es Sportler nicht gerne hören, die oberste Priorität beim Athletiktraining hat die Verletzungsprophylaxe der Spieler, noch vor deren Leistungsfähigkeit. Was bringt dem FC Bayern ein Franck Ribery, wenn er verletzt auf der Tribüne sitzt? Mit etwas Glück, einer abgestimmten Dosierung des Ball- und Athletiktrainings und vor allem der optimalen Versorgung durch unsere medizinische Abteilung haben wir es bisher geschafft, jede Spielerin in jedem Spiel einsatzbereit zu melden.

Wie reagieren die Spielerinnen darauf, wenn sie bei Ihnen trainieren? Gibt es da schon mal einen Seitenhieb oder Kommentar, wenn sie eine Überung wieder und wieder machen müssen?
Wallner: Nein, da sind die Mädels sehr nachsichtig mit mir. Ich bemühe mich, sowohl die Trainingseinheiten im FR!TZ als auch in der Halle abwechslungsreich zu gestalten, auch wenn sich Inhalte zwangsläufig wiederholen. Aber unzählige Wiederholungen sind für einen Sportler nichts ungewöhnliches. Die Mädels wissen, dass sie sich nur durch Training, Training und nochmal Training verbessern können.

Wie würden Sie die Beziehung zwischen Athletiktrainer und Spielerin bei NawaRo beschreiben?
Wallner: Zwischen den Spielerinnen und mir herrscht ein lockeres, freundschaftliches Verhältnis. Sie sind total fokussiert und wissen genau, dass es um Arbeit geht, wenn wir uns sehen. Dass macht es für mich sehr angenehm und unnötig, einen autoritären Stil an den Tag zu legen. Sollten sie dann doch mal ein wenig vom Kern der Sache abdriften, was bei einem Haufen junger Frauen ja nichts ungewöhnliches ist, reicht eine kleine Erinnerung, um den notwendigen Ernst wiederzufinden.