Einsatz fast abgesagt

Navis Moosburg fliegt nun doch ins Krisengebiet


Entscheidung in letzter Minute: Wolfgang Wagner (l.) und Lars Boehlkau wussten erst spät, ob Navis helfen kann.

Entscheidung in letzter Minute: Wolfgang Wagner (l.) und Lars Boehlkau wussten erst spät, ob Navis helfen kann.

Die Hilfsorganisation Navis ist seit heute Vormittag mit rund neun Tonnen Material unterwegs in das Erdbebengebiet in der Türkei. Am heutigen Nachmittag wird dann das Erkundungsteam aus der Krisenregion, in der teilweise 80 Prozent Zerstörung des Häuserbestands zu beklagen sind, zurückkehren.

Navis wird in einem zugewiesenen Einsatzgebiet ein Feldlazarett für medizinische Hilfe errichten und für die Trinkwasseraufbereitung sorgen. Der Einsatz war bis zuletzt ungewiss: Nach einem Hilfeersuchen des türkischen Generalkonsulats in Nürnberg am Montag hatte Navis bereits am Dienstag ein Team zusammengestellt. Anschließend, so Einsatzleiter Lars Boehlkau, habe es massive Abstimmungsprobleme zwischen dem Nürnberger und dem Münchner Generalkonsulat einerseits und dem Gesundheits- und Außenministerium in Ankara andererseits gegeben. Am Donnerstag war der Einsatz so gut wie gecancelt, am gestrigen Spätnachmittag folgte die Kehrtwende zunächst telefonisch und später durch eine offizielle schriftliche Einladung. Navis helfe gern, so Boehlkau und Gründer Wolfgang Wagner, "betteln" werde man nicht, in das Krisengebiet fliegen zu dürfen.