Mainburg

Tempo 20 in verkehrsberuhigter Innenstadt und Absperrpfosten entlang der Gehwege??


Ungewohntes Bild: Die Zufahrt zur Mainburger Innenstadt über die Landshuter Straße aufgrund der Sperrung der Mittertorstraße. Auch über eine Gegenverkehrslösung wie in vergangenen Tagen zur Verkehrsberuhigung wird mittlerweile wieder nachgedacht.

Ungewohntes Bild: Die Zufahrt zur Mainburger Innenstadt über die Landshuter Straße aufgrund der Sperrung der Mittertorstraße. Auch über eine Gegenverkehrslösung wie in vergangenen Tagen zur Verkehrsberuhigung wird mittlerweile wieder nachgedacht.

Ärgerlich und bisweilen gefährlich ist die wilde Parkerei in der Innenstadt, insbesondere von jenen Verkehrsteilnehmern, die nur mal eben schnell ihre Bankgeschäfte vor der Haustüre erledigen möchten. Die Stadtväter denken jetzt über eine bessere Absicherung von Gehwegbereichen zum Schutz der Fußgänger nach; ebenso über einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich in der Innenstadt mit Tempo 20.

Mit beidem befasste sich der Bau- und Umweltausschuss des Stadtrats in seiner Sitzung vom Dienstag und wollte die gesondert aufgeführten Tagesordnungspunkte in seiner Gesamtheit betrachtet sehen. Alles andere käme einem Schildbürgerstreich gleich. Eine Entscheidung wird allerdings erst nach Beratung in den Fraktionen getroffen, an diesem Abend war lediglich eine erste Meinungsbildung und Beratung angesagt.

Derzeit ist der Innenstadtbereich auf 30km/h beschränkt. Die Schilderbäume an den drei Einfahrtsstraßen weisen darauf hin. Und eben diese gelten als ausgebleicht und nicht mehr lesbar, weshalb sie ersetzt werden müssen. Im Zuge einer Neuanschaffung kam deshalb der Vorschlag von Tempo 20 im verkehrsberuhigten Geschäftsbereich Innenstadt zur Diskussion. Abensberg, Kelheim und Wolnzach haben solches bereits mit Erfolg eingeführt, war zu hören. Der Vorschlag wurde in Absprache mit der Polizei formuliert. Sparen könnte man sich mit dieser Maßnahme womöglich die Temposchwellen.

"Viele halten sich schon nicht an Tempo 30, wer soll dann 20 fahren", sah Albert Limmer (SLU) wenig Erfolg darin. Martin Schönhuber (CSU) führte eine Tempomessung ins Feld, wonach 85 Prozent der Fahrzeuge nicht schneller als mit 30 km/h und darunter unterwegs waren. "Es stimmt doch gar nicht, dass gerast wird", persönlich habe er noch niemanden schneller fahren gesehen, vertrat er die Meinung, die seine Ratskollegen allerdings nicht mit ihm teilen mochten.

Zu normalen Arbeitszeiten sei ein Schnellfahren freilich weniger der Fall, wusste Bernd Friebe (Freie Wähler), doch abends und des nächtens sei ein bestimmtes Klientel mit ziemlich hohem Tempo und lautstark unterwegs. Dass derzeit der Verkehr über die Landshuter Straße in die Stadt geleitet wird, hat für ihn etwas Positives. Es werde langsamer hereingefahren, als dies beim Verlassen der Stadt der Fall sei, stellte er fest.

Vorstellen kann sich Friebe auch eine Umstellung auf Gegenverkehr, wie dies in Abensberg der Fall ist, womit eine natürliche Tempoverringerung erreicht würde. Ein Gedanke, der ebenso 3. Bürgermeister Edgar Fellner (SPD) nicht ganz abwegig erschien. Zumindest sollte man sich diesbezüglich kundig machen. Dass die Landshuter Straße mit ihren bestehenden Parkplätzen nicht dafür ausgelegt sei, gab Thomas Kastner (CSU) zu bedenken, während 2. Bürgermeisterin Hannelore Langwieser (CSU) eine Gegenverkehr-Lösung durchaus reizvoll fand, man bei allen Überlegungen aber auch den Umgriff zur Innenstadt im Auge behalten sollte.

In Gesamtzusammenhang zu sehen sind auch geplante Maßnahmen zur Absicherung der Gehwege in der Innenstadt, wie schon bei der Bürgerversammlung thematisiert. Ein Befahren und Parken ist aufgrund der abgesenkten Bordsteine jederzeit möglich, zu Anlieferungs- und Transportzwecken im übrigen ausdrücklich für die Geschäftswelt vorgesehen. Oft werden auch die Kurven geschnitten.

Brennpunkte sind unter anderem die Ecke Abensberger-/Poststraße sowie die Zufahrt ab dem Kreisverkehr in die Innenstadt beidseits, wo gerne einmal Kurzparker auf dem Gehweg stehen, um sich den "weiten" Weg vom nächstgelegenen Parkplatz für ihre Bankgeschäfte zu sparen. Eine Abgrenzung könnte mit Absperrpfosten erfolgen, wie diese bereits am Marktplatz installiert sind, im Bereich des Kreisverkehrs in der Bahnhofstraße auch mit Pollern. "Wir wollen alles tun für die Sicherheit der Passanten", stellte Bürgermeister Josef Reiser (SLU) fest.

Gerne mitten auf dem Gehweg geparkt wird in der Poststraße, so dass Passanten mit Kinderwägen oder Rollstuhlfahrer desöfteren auf die Fahrbahn ausweichen müssen. (Foto: Hagl)

Gerne mitten auf dem Gehweg geparkt wird in der Poststraße, so dass Passanten mit Kinderwägen oder Rollstuhlfahrer desöfteren auf die Fahrbahn ausweichen müssen. (Foto: Hagl)