"Stoppt die Voreingenommenheit!"

Mainburger Fairtrade-Steuerungsgruppe unterstützt Internationalen Frauentag


Agnes Chebii von Ravine Roses in Kenia kann unter fairen und frauenfreundlichen Bedingungen arbeiten.

Agnes Chebii von Ravine Roses in Kenia kann unter fairen und frauenfreundlichen Bedingungen arbeiten.

Von Redaktion Hallertau

Am 8. März ist der Internationale Frauentag. Seit mehr als 100 Jahren fordern dabei Frauen weltweit Gleichberechtigung und prangern Ungleichheit und Gewalt an - vielerorts gehen Menschen in Deutschland für Gleichberechtigung auf die Straße. Die Fairtraide-Steuerungsgruppe Mainburg zählt zu den Unterstützern.

Jedes Jahr steht der Frauentag unter einem Leitwort. Das Motto der UN für den Weltfrauentag 2022 lautet "Break the Bias." Auf Deutsch bedeutet das so viel wie: "Stoppt die Voreingenommenheit". Es geht also darum, Stereotypen und Voreinstellungen gegenüber Frauen und Mädchen zu durchbrechen und dadurch für mehr Gleichberechtigung zu sorgen.

Zum ersten Mal fand der Tag am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz statt. Der 8. März soll eine Bedeutung haben. Ursprünglich hieß es, am 8. März 1857 habe es in New York einen Streik von Textilarbeiterinnen gegeben. Darauf gibt es jedoch keine Hinweise. Belegt ist aber, dass Arbeiterinnen, Ehefrauen und Bäuerinnen am 8. März 1917 streikten und die Februarrevolution auslösten. In Deutschland war Clara Zetkin eine bekannte Frauenrechtlerin und eine der Initiatorinnen des internationalen Frauentages. Die wichtigste Forderung damals war das Frauenwahlrecht. Dieses wurde in Deutschland 1918 eingeführt und erstmals 1919 angewandt. Bis heute hat die Frauenbewegung viele Errungenschaften vorzuweisen.

Rosenaktionen

Die Fairtrade-Initiative unterstützt seit Jahren die Frauenrechte und ruft auch an diesem Tag zu mehr Gleichberechtigung auf. So wurde in diesem Jahr vom 14. Februar bis zum 14. März die Aktion "Flower Power - Sag es mit fairen Blumen" initiiert. Mit Rosenaktionen in ganz Deutschland setzen Aktive ein Zeichen für Frauenrechte und den fairen Handel mit Blumen. Der Großteil der Blumenproduktion erfolgt in Ländern des globalen Südens, wo Arbeitnehmerinnen oft unter niedrigen Löhnen und schlechten Arbeitsbedingungen leiden. Auf Fairtrade-zertifizierten Blumenfarmen profitieren die Beschäftigten unter anderem von festen Arbeitsverträgen, Mutterschutz und Weiterbildungsmöglichkeiten.

"Gemeinsam mit unseren Aktiven aus Fairtrade-Towns, -Schools und -Universities machen wir auf den fairen Handel mit Rosen und die Stärkung von Frauenrechten aufmerksam", so Elisabeth Krojer, Sprecherin der Mainburger Steuerungsgruppe. Mit Rosen-Verteil-Aktionen sorgt Fairtrade in ganz Deutschland rund um den Weltfrauentag für einen Überraschungsmoment der besonderen Art im Rathaus, auf dem Campus oder in der Schule.

Genderstrategie fördern

Geschlechterdiskriminierung, mangelnder Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie niedrige Löhne sind einige der Probleme, mit denen Frauen in den Ländern des globalen Südens zu kämpfen haben. Fairtrade hat sich zur Aufgabe gemacht, die Position von Frauen in Produzentenländern zu stärken. Die Fairtrade-Standards schreiben vor, dass eine Produzentenorganisation Frauen nachweislich mittels einer Gender-Strategie fördern muss, damit sie auf sozialer, finanzieller und auch auf physischer Ebene selbstbestimmter handeln können. Viele Frauen in Fairtrade-Partnerorganisationen nehmen an Weiterbildungen teil und qualifizieren sich für Führungsaufgaben, die bisher Männern vorbehalten waren. Um Frauen auf ihrem Weg dorthin zu unterstützen, wurden etwa auf Fairtrade-Rosenfarmen Gender-Komitees gegründet, die sich dem Schutz, der Förderung und der Selbstbestimmung von Mitarbeiterinnen verschrieben haben.

In Mainburg laufen seit Jahren, mitinitiiert durch die Mainburger Steuerungsgruppe, zahlreiche Aktionen, um auf die Rechte der Frauen aufmerksam zu machen. "Unterstützen auch Sie die Frauen- und Fairtradebewegung und denken Sie beim Schenken an fairgehandelte Produkte", empfiehlt Krojer.