Vilsbiburg

Spenden von 16.000 Euro helfen weltweit


Bei verschiedenen Projekten hilft die Pfarrei Vilsbiburg mit den Spenden, die über das Jahr gesammelt wurden. (Foto: Missio München)

Bei verschiedenen Projekten hilft die Pfarrei Vilsbiburg mit den Spenden, die über das Jahr gesammelt wurden. (Foto: Missio München)

Von Evelyne Betz

Spenden und erfolgreiche Aktionen wie der Verkaufsstand beim Nikolausmarkt und die Tombola beim Pfarrfest hatten die Kasse des Arbeitskreises Mission-Entwicklung-Frieden - kurz MEF genannt - während des vergangenen Jahres wieder reichlich gefüllt. Die Vertreter der einzelnen MEF-Gruppen trafen sich deshalb vor einigen Tagen im Pfarrheim, um gemeinsam mit Stadtpfarrer Siegfried Heilmer das verfügbare Geld zu verteilen.

Pfarrer Heilmer gab zu Beginn der Besprechung einen Überblick, wieviel die einzelnen Aktivitäten erbracht hatten. Dabei erwiesen sich der Erlös beim Nikolausmarkt mit 2629 Euro und die Tombola beim Pfarrfest mit 2895 Euro als die beiden größten Posten. Ebenfalls nennenswert schlägt der Verkauf von Socken, Handschuhen und Schals im Eine-Welt-Laden zu Buch: Dank fleißiger Strickerinnen flossen daraus 1352 Euro auf das Konto von MEF und die KAB steuerte mit der Fastensuppe-Aktion auch noch 470 Euro bei. Insgesamt konnten auf diese Weise 16000 Euro verteilt werden.

Den Vorzug bei der Auswahl förderungswürdiger Projekte hatten wie bereits in den letzten Jahren, Vorschläge von Missio. Da es sich bei drei Vorschlägen um Projekte in Burkina Faso handelte, wo bekanntlich die Partnerpfarrei Korsimoro liegt, war man sich schnell einig.

Geld für Waisenkinder

3000 Euro gehen an den katholischen Verein "Beeog Yinga". In Zusammenarbeit mit der Diözese Kaya kümmert sich der Verein um die Ausbildung junger Menschen, die ganz auf sich gestellt sind - um Waisen und Straßenkinder. In der ersten Phase dieses Projekts wurden 15 besonders bedürftige Waisen in der Lederverarbeitung ausgebildet. Sie lernten Schuhe, Handtaschen und Geldbeutel herzustellen und auf dem Markt zu verkaufen. In der zweiten Phase sollen nun die gleichen Jugendlichen, die noch nie eine Schule besucht haben, verschiedene Kurse und Fortbildungen erhalten, wie zum Beispiel einen Alphabetisierungskurs, um so einen Weg in die Selbstständigkeit zu finden.

Ebenfalls 3000 Euro bekommt die Diözese Koudougou in Burkina Faso für ein landwirtschaftliches Selbsthilfeprojekt. Zielgruppe sind Katechisten, die neben ihrer religiösen Ausbildung auch handwerkliche Fähigkeiten erlernen und sich mit landwirtschaftlichen Themen wie verbesserten Anbaumethoden beschäftigen. Das Projekt hat zum Ziel, 24 Katechisten mit einem Pflug und zwei Rindern auszustatten. Durch den Ackerbau mit von Tieren gezogenen Pflügen kann der Ertrag um durchschnittlich 200 Prozent gegenüber der Arbeit mit einer Hacke gesteigert werden.

Auch die Ausbildung von Dorfkatechisten-Ehepaaren in Tougouri, das liegt ebenfalls in der Diözese Kaya, wird mit 3000 Euro unterstützt. Wenn die jungen Katechistenpaare nach ihrer Ausbildung in ihre Heimatdörfer zurückkehren, werden sie als Bereicherung der Dorfbevölkerung begrüßt. Sie erzählen vom Wort Gottes und leben danach. Darüber hinaus wissen sie dank ihrer Ausbildung über effektivere Anbaumethoden Bescheid, informieren über Hygienemaßnahmen und ausgewogene Ernährung. Sie führen Alphabetisierungskurse durch und kümmern sich um Kranke, kurz: Sie sind das Rückgrat der Kirche. Die Ehefrauen der Katechisten erhalten eine Ausbildung, die vor allem auf die Förderung der Frauen ausgerichtet ist.

Spenden für Südamerika

Natürlich erhält auch Bischof Thomas Kaboré wieder Geld aus Vilsbiburg. Er bekommt für das Seminar, das heißt für Bildungsarbeit und Schulentwicklung, 2000 Euro. Die Lehr- und Aufbauarbeit von Dr. Emanuel Sawadogo wird ebenfalls mit 1500 Euro gefördert.

Der Verein "Solidarität mit der Einen Welt" bekommt den üblichen Fördermitgliedsbeitrag von 500 Euro und die noch verbleibenden 3000 Euro gehen nach Südamerika, genauer nach Bolivien und Chile, wo sie für Schwester Karoline Mayer eine willkommene Hilfe bedeuten. Eine Hälfte des Betrages wird für den Aufbau eines Kindergartens in Bolivien verwendet und die andere Hälfte für das Haus "Cristo Acoge", ein Obdachlosenheim im Chile. Genau wie in Afrika geht es auch in Südamerika in erster Linie darum, die Schul- und Berufsausbildung zu fördern, denn nur auf diese Weise ist der Weg in eine bessere Zukunft möglich. Die Stiftung Fundación Cristo Vive, auf eine Initiative von Schwester Karoline Mayer gegründet, bewirkt seit ihrem Bestehen viel Gutes. Anlässlich der Verleihung des Kardinal-Bea-Preises bezeichnete Professor Wolfgang Ockenfels Schwester Karoline als "eine Unternehmerin der Nächstenliebe und eine Missionarin der Menschlichkeit, für eine bessere Welt in Verantwortung vor Gott".

Zusätzlich zu dem MEF-Spenden standen, laut Pfarrer Heilmer, noch 5900 Euro aus Mess-Stipendien zur Verfügung. Dieses Geld wurde wie folgt aufgeteilt: 500 Euro gehen an die Chilehilfe, 1000 Euro bekommt Generalvikar Luaga in Sumbawanga/Tanzania, die Weißen Väter und Dr. Emanuel Sawadogo erhalten ebenfalls je 1000 Euro und der Rest von 2400 Euro geht an Bischof Thomas Kaboré, der sich übrigens vom 22. bis 23. Februar zu einem Besuch in Vilsbiburg aufhalten wird.

Bei verschiedenen Projekten hilft die Pfarrei Vilsbiburg mit den Spenden, die über das Jahr gesammelt wurden. (Foto: Missio München)

Bei verschiedenen Projekten hilft die Pfarrei Vilsbiburg mit den Spenden, die über das Jahr gesammelt wurden. (Foto: Missio München)