Vilsbiburger Zeitung

Raben kämpfen Schwerin nieder


Von Redaktion idowa

"Na, das war doch wieder einmal ein toller Volleyballabend", meinte Raben-Manager Klaus-Peter Jung-Kronseder nach dem erfolgreichen Auftritt der Roten Raben am Samstag Abend, 16. Januar, zufrieden. Und er hatte wirklich nicht übertrieben; 1230 begeisterte Zuschauer erlebten eine Raben-Mannschaft, die von der ersten bis zur letzten Sekunde kämpfte und so dem bisher unbesiegten Tabellenführer Schweriner SC die erste Niederlage beibrachte. 3:1 (25:22/25:21/14:25/25:20) hieß es nach einer Stunde und 38 Minuten und die Roten Raben lagen sich jubelnd in den Armen.

Nach einer Stunde und 38 Minuten stand die Vilstalhalle Kopf. 1230 begeisterte Zuschauer feierten die Roten Raben: Da hatte nämlich Schwerins Mittelblockerin Patricia Thormann den Ball knapp ins Aus gespielt und damit die erste Niederlage des Schweriner SC in dieser Bundesliga-Spielzeit besiegelt. Mit 3:1 (25:25:22/25:21/14:25/25:20) kämpften die Roten Raben den bisher ungeschlagenen Tabellenführer nieder. Ein toller Erfolg für die junge Vilsbiburger Mannschaft, die ihr bisher bestes Saisonspiel gezeigt hat und mit diesem Sieg viel Selbstvertrauen für die nächsten schwierigen Aufgaben getankt hat. Schließlich müssen die Raben am Mittwoch, 20. Januar, bereits beim Dresdner SC und am Samstag beim VfB Suhl antreten.

"Die Mädels haben nie aufgehört zu kämpfen", lobte Raben-Trainer Guillermo Gallardo nach dem Spiel seine Mannschaft. Alle Spielerinnen sind bei diesem schweren Spiel gegen die vor Selbstvertrauen strotzende Schweriner Mannschaft über sich hinausgewachsen. Viel Mut und viel Herz hätten alle gezeigt und so dem Schweriner SC Paroli bieten können. Gerade im vierten Satz bewiesen die Roten Raben wieder die mentale Stärke, die sie in den vergangenen Jahren ausgezeichnet hatte. Obwohl sie im Verlauf des Satzes teilweise mit bis zu vier Punkten hinten lagen, ließen sie sich nicht aus der Ruhe bringen und warteten geduldig auf ihre Chancen; und die nutzten sie dann eiskalt. So kämpften sie sich Punkt für Punkt heran, schafften beim 16:16 erstmals den Ausgleich. Als die dann kurz hintereinander Angriffe der Routiniers Sylvia Roll und Patricia Thormann abblockten, war die Messe gelesen und die Raben hatten beim 24:20 ihren ersten Matchball. Da hielt es schon keinen der 1230 begeisterten Zuschauer mehr auf den Plätzen. Angetrieben vom Fanclub Rabenpower, feuerten sie die Raben-Spielerinnen lautstark an und konnten nach dem Fehler der Gäste aus Schwerin über den Sieg der Raben jubeln.

Den Grundstock zum Erfolg haben die Roten Raben aber bereits in den ersten beiden Sätzen gelegt. Hochkonzentriert gingen sie in diese Begegnung und waren dem Tabellenführer aus Schwerin deutlich überlegen. So sehr sich Sylvia Roll amp; Co. auch mühten, der Block der Roten Raben stand wie eine Wand, durch die es kein Durchkommen gab. Über 8:5 und 16:9 zogen die Raben im ersten Satz auf 21:13 davon, ohne dass die Gäste die Möglichkeit bekamen, ihr Spiel aufzuziehen.
"Wir haben unseren Rhythmus einfach nicht gefunden", sagte SSC-Trainer Tore Aleksandersen nach dem Spiel. Kein Wunder, das ließen die Raben-Spielerinnen einfach nicht zu. Nadja Jenzewski war es dann, die mit einer Finte den ersten Satz mit 25:22 für die Raben entschied.

Auch der zweite Satz war zum Schluss eine klare Sache für die Raben. Zwar lagen sie bei der ersten technischen Auszeit mit 7:8 noch zurück. Doch danach übernahmen die Raben wieder das Kommando. Da wurde um jeden Ball gekämpft und keine Gelegenheit ausgelassen, zu Punkten zu kommen. Beim 12:12 war dann der Ausgleich geschafft, bei der zweiten technischen Auszeit lagen die Raben bereits mit zwei Punkten vorne (16:14). Diesen Vorsprung ließen sie sich nicht mehr nehmen und Daniela Lanner Mapeli war es, die überlegt das 25:21 erzielte.

Schwerins Trainer Aleksandersen meinte, dass seine Mannschaft in den ersten beiden Sätzen "ein bisschen geschlafen" habe. Das kann man getrost über die Raben im dritten Satz sagen. Wie weggewischt war die Überlegenheit aus den ersten zwei Sätzen. Plötzlich lief überhaupt nichts mehr zusammen und der dritte Satz wurde mit 25:14 eine sichere Sache der Gäste aus Schwerin.

Doch, und das freute Raben-Trainer Guillermo Gallardo ganz besonders, im vierten Satz waren die Raben-Spielerinnen mental wieder voll da. Sie hatten den dritten Satz in ihren Köpfen schnell abgehakt und schnappten sich mit einem unwiderstehlichen Endspurt den vierten Satz und damit das Spiel.

Da gleichzeitig der VC Wiesbaden gegen Aachen erfolgreich war, schoben sich die Hessinnen auf den ersten Tabellenplatz vor. Auch Suhl und Stuttgart gewannen ihre Partien gegen Köpenick und Sonthofen, so dass die Roten Raben weiter auf dem fünften Platz bleiben, der Abstand zu den Führenden aber nicht größer geworden ist.