Für den guten Zweck

Nach Coronapause: Bayerbacher Weihnachtshaus erstrahlt wieder

Seit 2016 beleuchtet Familie Bachhuber in der Weihnachtszeit die Fassade ihres Hauses mit einem Meer von Lichterketten und Dekorationen. 2022 mussten sie pausieren. Dafür gibt es jetzt umso mehr zu entdecken.


So sah das Haus vor der Corona-Pandemie aus. Die Homer-Simpson-Figur, mit der alles anfing, hat die Familie seit 2016. Sie steht immer am selben Platz, während der Rest der Deko wechselt.

So sah das Haus vor der Corona-Pandemie aus. Die Homer-Simpson-Figur, mit der alles anfing, hat die Familie seit 2016. Sie steht immer am selben Platz, während der Rest der Deko wechselt.

Die Nachbarn haben sich schon darauf gefreut und die Familien, die jedes Jahr vorbeikommen sowieso. Seit 2016 strahlen am Haus der Familie Bachhuber im Dezember Dutzende Weihnachtsdekorationen um die Wette. Nur in der Corona-Zeit wurde es bis auf ein paar Lichterketten dunkel. Dafür soll das Haus dieses Jahr umso heller werden. Und die Familie hat sich noch etwas anderes einfallen lassen, um die Vorweihnachtszeit zu feiern.

"Ganz ehrlich, ich war dafür, dass wir dieses Jahr aussetzen", sagt Nadine Bachhuber - und lacht dann, eigentlich ganz froh drum, dass ihre Familie sich den Aufwand mit dem Weihnachtshaus doch wieder angetan hat. Denn bis an der Bergstraße in Bayerbach alles funkelt und leuchtet, vergeht einiges an Zeit. Das würden die Leute natürlich nicht sehen, sagt sie, die ganzen Sonntage, die ihr Mann mit dem Aufbau verbringt und die Zeit, die die Familie damit verbraucht, sicherzugehen, dass auch jede Dekoration und jede Figur funktioniert. Vom Strom, den das Ganze kostet, ganz zu schweigen.

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Die Gummibärchen, die im Adventskalender zu finden sind, hat der VKKK spendiert.

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Um ihr Haus weihnachtlich zu schmücken, benötigt die Familie Bachhuber vier bis sechs Wochen.

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Um ihr Haus weihnachtlich zu schmücken, benötigt die Familie Bachhuber vier bis sechs Wochen.

Doch dann kamen die Nachbarn, die während Corona das Weihnachtshaus vermisst hatten und Andreas Bachhuber, der es liebt, die Deko aufzubauen. Und ihr Sohn, für den Weihnachten ohne Weihnachtshaus einfach nicht dasselbe ist. Jeden Abend im Advent macht er zum Beispiel mit seinen Eltern einen kleinen Kontrollgang, hilft mit, Dekoration aufzustellen, die der Wind umgeweht hat, besucht den tanzenden Nikolaus und trinkt ein Glas Punsch. Das müsse einfach so sein.

"Aber wenn schon Weihnachtsbeleuchtung, dann richtig", sagt Nadine Bachhuber. Deshalb hat sich die Familie für dieses Jahr ein paar Überraschungen einfallen lassen.

Rentierschlitten und andere Neuheiten

Traditionell erweiterte die Familie Bachhuber ihr Weihnachtshaus jedes Jahr um einen neuen Gegenstand. Alte wurden dann in Rente geschickt oder ganz ausgemustert - bis auf Homer Simpson, der die Tradition begründete. Ihn stellte die Familie 2016 zum ersten Mal in ihren Garten. Seitdem hat er dort immer einen festen Platz gehabt. Andere Dekoartikel kommen und gehen. In diesem Jahr gibt es aber ausnahmsweise gleich ein paar mehr Neuheiten zu bestaunen - um die Corona-Jahre auszugleichen, wie Nadine Bachhuber sagt.

Im Mittelpunkt steht ein Rentierschlittengespann, das natürlich mit Lichterketten beleuchtet ist. 15 Stunden hat Andreas Bachhuber daran gesessen. Über die anderen neuen Dekogegenstände will die Familie noch nichts verraten, aber es werde durchaus noch anderes zu bestaunen geben.

Auch bietet die Familie wieder einen Postkasten für das Christkind an. Eltern, die wollen, dass der Wunschzettel gleich an Verwandte oder Bekannte weitergeschickt wird, sollten allerdings einen frankierten Briefumschlag mit Anschrift dazulegen. Etwas Besonderes hat sich die Familie Bachhuber für den 9. Dezember einfallen lassen. An diesem Abend verkauft sie Glühwein für die Erwachsenen und Punsch für die Kinder. Der Erlös dient wie immer einem guten Zweck.

Fast genauso lange, wie sie das Weihnachtshaus schmückt, bittet die Familie Bachhuber um Spenden für den Verein für Förderung krebskranker und körperbehinderter Kinder Ostbayern (VKKK). Zum Verein hat Nadine Bachhuber schon länger Kontakt. Früher gestaltete sie mit einer Freundin Grabkerzen, die diese dann verkaufte - der Erlös ging an den VKKK. "Die ersten beiden Jahre haben wir das Haus auch vor allem für uns weihnachtlich geschmückt, bis es dann so viel Arbeit wurde, dass ich mit dem Kerzengestalten nicht mehr nachgekommen bin", sagt Nadine Bachhuber.

Das Ziel: 2000 Euro für die Kinderkrebshilfe

Also begann die Familie, Leute, die ihr Haus besichtigten, um Spenden zu bitten - was diese auch nur zu gerne taten. 2020 konnte die Familie etwa 1700 Euro einsammeln, 2021 waren es schon 1850. Selbst 2022, als es keine große Beleuchtung gab, kamen 746 Euro zusammen, auch wegen eines Großspenders. Josef Frank gibt seit drei Jahren jedes Jahr 500 Euro zur Sammlung dazu. "Dieses Jahr haben wir ihn deshalb auch am 9. Dezember eingeladen", sagt Nadine Bachhuber. "Als kleines Dankeschön." Das Ziel der Familie ist, dieses Jahr die Spendenmarke von 2000 Euro zu knacken.

Die Mitglieder des VKKK freuen sich natürlich über die Spenden und beteiligen sich ihrerseits am Erfolg des Weihnachtshauses. Die Gummibärchen, die die Kinder jeden Tag im Adventskalender finden, der vor dem Haus zu sehen ist, stammen vom Verein.

Letztlich lohnt es sich also doch, jedes Jahr den Aufwand zu treiben. Das Weihnachtshaus der Familie Bachhuber macht einfach vielen Menschen eine Freude: den Nachbarn, der Familie, den Besuchern und den Mitarbeitern des VKKK. Und schließlich laufe der Abbau im Januar dann auch wieder viel schneller ab als der Aufbau. Je nach Wetter geht der innerhalb von drei Wochen vonstatten.

Beleuchtungszeiten des Weihnachtshauses

Das Weihnachtshaus der Familie Bachhuber in Bayerbach wird von 1. bis 31. Dezember jeweils Donnerstag bis Sonntag von 16.30 bis 21 Uhr beleuchtet. Am 9. Dezember gibt es außerdem ebenfalls von 16.30 bis 21 Uhr einen Glühwein- und Kinderpunschverkauf. Alle Einnahmen daraus und freiwillige Spenden gehen wie immer an die Kinderkrebshilfe.