Putin-Kritiker tot

Stummes Zeichen für Alexei Nawalny vor Landshuter Kriegerdenkmal

Nach russischen Behördenangaben war der russische Oppositionelle am Freitag bei einem Hofgang in einem Straflager zusammengebrochen. Menschenrechtler werfen dem russischen Machtapparat Mord vor.


Nawalny starb nach offiziellen Angaben russischer Behörden am Freitag in einer Strafkolonie.

Nawalny starb nach offiziellen Angaben russischer Behörden am Freitag in einer Strafkolonie.

Von Uli Karg

"Den Trauerenden zum Trost" wird mit dem Kriegerdenkmal in der Neustadt seit 1928 der Landshuter Gefallenen im Ersten Weltkrieg gedacht. Jetzt wurde dort für Alexei Nawalny "ohne Worte ein Zeichen gesetzt", wie unser Leser Detlef Rüsch zu seinem Foto schreibt. Das Team des russischen Oppositionellen und scharfen Putin-Kritikers hat dessen Tod am Samstag bestätigt. Nach russischen Behördenangaben war Nawalny am Freitag bei einem Hofgang in einem Straflager jenseits des Polarkreises bei eisigen Temperaturen zusammengebrochen. Menschenrechtler werfen dem russischen Machtapparat Mord vor. Im Februar 2021 war Nawalny nach Russland zurückgekehrt, nachdem er sich in Deutschland von einem Giftanschlag erholt hatte. Noch am Moskauer Flughafen wurde er festgenommen. Wie in vielen anderen Städten fand damals auch in Landshut unter dem Titel "Rettet Nawalny!" eine Solidaritätskundgebung statt. Die Demo organisierte Mascha Sidorova-Spilker, Leiterin des Nachbarschaftstreffs DOM. "Es kann nicht sein", sagte sie damals, "dass im 21. Jahrhundert jemand in einem russischen Gefängnis sterben muss, weil man zeigen will, welche Macht man über ihn hat".

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