Landshut

Optimal statt maximal

Für die Nachverdichtung am Tannenweg soll es nun einen Wettbewerb geben


Nur noch 260 neue Wohnungen sollen am Tannenweg neu gebaut werden, weitere müssen saniert werden. Zu einer möglichst optimalen s

Nur noch 260 neue Wohnungen sollen am Tannenweg neu gebaut werden, weitere müssen saniert werden. Zu einer möglichst optimalen städtebaulichen Lösung soll nun ein Architektur-Wettbewerb beitragen.

Schon zweimal musste der Plan abgespeckt werden, doch die Nachverdichtung am Tannenweg wird den Stadtrat weiterhin beschäftigen. Sowohl im Gestaltungsbeirat als auch im Plenum waren die Pläne der GBW für mehr als 500 neue Wohnungen als überdimensioniert bewertet worden. Auch Anwohner waren geschockt, nachdem dort doppelt so viele wie derzeit vorhandene Wohnungen gebaut werden sollten. Jetzt soll mit einem städtebaulichen Wettbewerb die beste Lösung für das Areal gefunden werden.

Zum dritten Mal war das Entwicklungskonzept für die Siedlung am Tannenweg in der Wolfgang-siedlung nun Thema im Gestaltungsbeirat. Knackpunkt in der Planung war neben der übermäßigen Verdichtung auch die Verkehrserschließung, die über den Föhrenweg als einzige Straße hätte führen sollen.

Ursprünglich waren für die Nachverdichtung vier Bauabschnitte vorgesehen. Dabei sollte zunächst der Tannenweg zu einer Ringstraße erweitert werden, dann sollten am nördlichen Siedlungsrand neue Gebäude entstehen. Gebäude, die aus den 80er Jahren stammen, sollten abgebrochen und in einem weiteren Bauabschnitt sollte der Bestand aus den 60er Jahren saniert werden.

Über den neuesten Planungsvorschlag der GBW wurde im Gestaltungsbeirat jedoch gar nicht lange diskutiert. Für die Auslobung eines Wettbewerbs hatte der Gestaltungsbeirat schon in seiner vorausgegangenen Sitzung im November 2017 plädiert. Jetzt einigten sich alle Beteiligten, einen Wettbewerb durchzuführen, um das bestmögliche Ergebnis zu erhalten.

100-Millionen-Euro-Projekt
Derzeit ist die GBW am Tannenweg im Besitz von rund 340 Wohnungen. Projektleiter Daniel Koops, hatte bei der ersten Vorstellung der Planung noch von einer "Maximallösung" gesprochen. Damals war die Rede von 520 neuen Wohnungen gewesen. Zuviel des Guten, wie auch Baureferatsleiter Johannes Doll befand. Aktuell soll mit dem Bau von 260 neuen auf einen Bestand von 600 Wohneinheiten hingearbeitet werden. Daniel Koops sagte zu, dass die GBW bis zu 100 Millionen Euro für das Projekt in die Hand nehmen wolle.

Der Gestaltungsbeirat hatte in seiner Sitzung vom November für eine Quartiersaufwertung unter anderem eine bessere Wegeverbindung gefordert. Zudem solle es auch Plätze geben, an denen sich die künftigen Bewohner begegnen können und nicht nur eine intensive Bebauung. Neben frei finanzierten Wohnungen sollen am Tannenweg überwiegend sozial geförderte Wohnungen entstehen. Verbessert werden soll auch die soziale Infrastruktur: Weil die "Kastanienburg" in der Wolfgangsiedlung nicht ausreicht, ist auch der Neubau eines Kindergartens vorgesehen. Unter den Gebäuden sollen Tiefgaragen entstehen. Während der Bebauungsplan in den 80er Jahren die Verbindung zum anschließenden Grünzug abriegelte, soll dieser nun ausdrücklich einbezogen werden.

Mieter werden umgesiedelt
Eine Herausforderung für die Neubauphase bedeutet die Umsiedlung bisheriger Mieter, die auch künftig am Tannenweg wohnen sollen. Um dies zu ermöglichen, muss laut Johannes Doll zunächst Ersatzwohnraum geschafft werden. Die neuen Gebäude sollen in einem ersten Bauabschnitt hin zum Grünzug entstehen. Dort könnten dann Mieter einziehen, deren Wohnungen im nächsten Bauabschnitt saniert beziehungsweise abgerissen werden. Zu klären ist indes noch die Frage, inwieweit man in die Grünflächen hineinbauen kann. Die Flächen gehören der Kirche beziehungsweise der Stadt und es gibt bereits Verhandlungen über ein Erbbaurecht.

Die Auslobung für den Wettbewerb soll bis zum Herbst erfolgen, mit Ergebnissen wird Anfang nächsten Jahres gerechnet.