Landshut

Nach elf Jahren: Martinsschule vor Comeback

Im Rathaus gibt es konkrete Pläne, die Grundschule Peter & Paul teils dorthin auszulagern


Wer hätte das gedacht ? Die altehrwürdige Martinsschule in der Oberen Neustadt steht offenbar dicht vor einer Wiederbelebung als

Wer hätte das gedacht ? Die altehrwürdige Martinsschule in der Oberen Neustadt steht offenbar dicht vor einer Wiederbelebung als Grundschule.

In einem Nebensatz hat Baureferent Johannes Doll am Freitag im Plenum eine Nachricht platziert, die für die Landshuter Schullandschaft nichts weniger ist als ein Paukenschlag, wenn nicht sogar eine kleine, nostalgisch angehauchte Sensation. Als es im größeren Kontext um die Ausgestaltung der städtischen Infrastruktur in den nächsten Jahren ging, deutete Doll an, man werde wohl nicht umhinkommen, "die Martinsschule wieder für Schulzwecke zu akquirieren, zumindest übergangsweise".

Anderntags auf Nachfrage wurde der Baureferent präzise: Im Rathaus gibt es Pläne im fortgeschrittenen Stadium, die Grundschule St. Peter und Paul ab September 2018 zu beträchtlichen Teilen in das altehrwürdige Gebäude in der Oberen Neustadt zu verlagern. Damit steht die Martinsschule, die 2006 nach langen, kontroversen Debatten geschlossen worden war, vor einem ziemlich spektakulären Comeback. Zwar nicht auf Dauer, aber doch immerhin für vermutlich vier bis fünf Jahre - solange bis die beiden neu geplanten Landshuter Grundschulen fertig sind (hier spricht man von 2022).

St. Peter und Paul sei in derart beengten Verhältnissen untergebracht, dass man "kurzfristig Entspannung" brauche, betonte Doll. Um den Raumproblemen zu begegnen, wurde bereits über verschiedene Lösungsansätze diskutiert, etwa Container. Doch inzwischen spricht vieles für die Auslagerung in die Martinsschule; dort könnte, so der Baureferent, St. Peter und Paul zweizügig einziehen. Das wären nach Adam Riese für die Jahrgangsstufen 1 bis 4 insgesamt acht Klassen.

Schulleitung sendet positive Signale

Wie Doll berichtet, hätten bereits Ortstermine und Vorgespräche stattgefunden. Die Schulleitung von St. Peter und Paul habe inzwischen positive Signale gesendet, sie könne sich die Variante Martinsschule "grundsätzlich vorstellen".

Nicht alle Fragen seien schon abschließend geklärt, aber man arbeite konstruktiv an einem guten Gesamtpaket. Als Turnhalle könnte zum Beispiel der Neubau der Ursulinen am Bischof-Sailer-Platz und das Carossa-Gymnasium infrage kommen.

In der Martinsschule ist derzeit noch eine Außenstelle der Berufsschule 1 untergebracht; diese Nutzung endet jedoch Pfingsten 2018. Dann wäre Platz für die Grundschüler von St. Peter und Paul - übrigens in durchaus großzügigen Klassenräumen von rund 70 Quadratmetern, so Doll. Er geht davon aus, dass das Gebäude nach dem Auszug der Berufsschüler bald und ohne größere Renovierungsarbeiten von der Grundschule genutzt werden könnte.

Um die Dinge voranzubringen, will die Verwaltung nach Angaben des Baureferenten "relativ zeitnah" mit dem Thema in den Stadtrat gehen. Das Zeitziel sei "noch vor Weihnachten". Wenn alles glatt läuft, könnte das Comeback der Martinsschule also noch in diesem Jahr in trockene Tücher gebracht werden. Nicht wenige Bürger dürften das für eine schöne Landshuter Weihnachtsgeschichte halten.