An dieser Stelle geben LZ-Mitarbeiter ihre ganz persönlichen Tipps für die Freizeit. Von Ausstellungen über Buchempfehlungen bis zu Geheimtipps in der Stadt. Dieses Mal empfiehlt Tim Gamerdinger ein Rezept für afrikanisches Gulasch mit Datteln.

Wenn mir andere Menschen offenkundig erläutern, dass sie eine Diät machen, kocht der Missmut in mir hoch. Seid gerne streng in eurem Essverhalten und lasst den Zucker sein, zeigt eure gesunden Bowls, die in ihrer Kochkunst überperformen, in den sozialen Medien, aber reibt es einem bei einem gemeinsamen Abend mit viel Fleisch auf dem Teller nicht unter die Nase. Mein Bauch schreit nicht nach einer kulinarischen Diät, in die ich mich plötzlich und unerwartet verliebe, sondern nach einer üppigen, aromatischen, vertrauten Genugtuung, um nach einem anstrengenden Arbeitstag die Gedanken aus ihren hoffnungslos überfüllten Nestern zu befreien.

Für diesen schönen gedanklichen Kippmoment koche ich allerliebst afrikanisches Gulasch. Die getrockneten Datteln schmecken süß, das Rindergulasch ist zart wie Satin und weich wie Samt und der Geschmack der Sauce exotisch-afrikanisch. Dieses Rezept stammt von meiner Mama, die nichts durch zu viele Zutaten, Salz oder Fett überlagert. Nichts lenkt von dem ab, was auf dem Teller liegt.

Zunächst ein Glas Kichererbsen abtropfen lassen und 250 Gramm Datteln würfeln. Öl in einem Schnellkochtopf heiß werden lassen und dann 500 bis 600 Gramm Rindergulasch anbraten. Eine mittelgroße Zwiebel schälen, fein hacken und zum Fleisch geben, ebenso etwas Salz, Pfeffer und Paprika. Wenn die Zwiebeln glasig und leicht gebräunt sind, 500 Milliliter Wasser dazu gießen und die Mischung zum Kochen bringen. Eine Prise gemahlenen Piment, Nelke, Kreuzkümmel, und Zimt unterrühren. Datteln und Kichererbsen dazu geben und das Gulasch für etwa 30 Minuten köcheln lassen. Vor dem Servieren, das Ganze mit Salz abschmecken und dabei eventuell noch Saucenbinder dazu rühren. Als Beilage empfehle ich Kartoffelknödel und einen grünen Feldsalat mit Ananasstücken - wer möchte.