Bis vor einem Jahr war sein Leben unauffällig verlaufen. Dann begann ein 25-jähriger Landshuter, "wie ein Möchtegern-Gangster mit einer Knarre durch die Gegend zu laufen", wie es Beisitzender Richter Sebastian Bröckner am Mittwoch vor dem Landgericht formulierte. Die kurze Verbrecher-Karriere hat dem Landshuter eine umfangreiche Anklage eingebracht; gemeinsam mit zwei Kumpels muss er sich für eine ganze Reihe an Straftaten in Zusammenhang mit Drogengeschäften vor der sechsten Strafkammer verantworten. "Es steht viel auf dem Spiel", hatte Vorsitzender Richter Ralph Reiter dem Trio zu Prozessbeginn den Ernst der Lage vor Augen geführt. Verständigungsgespräche zwischen den Verfahrensbeteiligten haben allerdings vorerst zu keinem Ergebnis geführt: Zu unterschiedlich sind die Strafvorstellungen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung.