Die große Feier zum Jubiläum musste ausfallen. Doch dafür umfasst die 50. Jahresausstellung des Kunstvereins Landshut ein besonders großes Spektrum. Dazu gehört unter anderem auch Fotos und Kataloge aus den vergangenen Jahren. Am Freitag wurde die Ausstellung in der Großen Rathausgalerie mit iner beschränkten Gästezahl und 99 Werken von mehr als 80 Künstlern eröffnet.

Auf eine Jurierung der Werke war diesmal verzichtet worden, und so konnten sich alle künstlerisch Aktiven des Kunstvereins mit mindestens einer Arbeit an der Ausstellung beteiligen. "Man erhält einen fast vollständigen Überblick über das Kunstschaffen der Mitglieder", sagte Vorsitzende Ursula Bolck-Jopp. Die Vielfalt der Exponate wird schon beim Betreten der Pfeilerhalle erlebbar, wo die Besucher mit einer audiovisuellen Installation von den jungen Künstlern Julian Herrmann und Dennis Finsterhölzl empfangen werden.

Stadtrat Ludwig Zellner verwies in einem Grußwort darauf, dass Corona den Kunstschaffenden sehr zugesetzt habe. Doch nach der langen Zeit des Lockdowns verspürten viele Menschen einen Hunger nach Kunst und Kultur. Die Jahresausstellung des Kunstvereins habe wegen Corona mehrfach verschoben werden müssen, sagte Zellner. Er gratulierte zum 50-jährigen Jubiläum und bedankte sich für alles, was der Verein von seinen Anfängen als Kunstkreis bis heute für die Kunst geleistet habe. "Erst Kunst und Kultur machen eine Stadt lebenswert", so Zellner, der auch die langjährige ehrenamtliche Arbeit von vormaligen Vorständen des Kunstvereins wie Raimund Reiter würdigte.

Gegründet wurde der Kunstverein - seinerzeit als "Kunstkreis" - am 20. August 1970 mit dem Eintrag ins Vereinsregister. Ein "besonderer Schatz" ist laut Ursula Bolck Jopp das ebenfalls zu sehende allererste Plakat zur Ausstellung in der mittlerweile abgerissenen Aula der Berufsschule an der Luitpoldstraße. Heute hat der im Jahr 2000 umbenannte Kunstverein nach vielen Umzügen und manchen Turbulenzen eine eigene Galerie in der Herrngasse.

Während des Lockdowns habe man dort "Lebenszeichen" in Form einer künstlerischen "Wochenschau" in den Fenstern gegeben, berichtete Bolck-Jopp. Doch den üblichen Ausstellungsbetrieb habe dies natürlich nicht ersetzen können. Bereits geplante Ausstellungen der Neuen Münchner Künstlergenossenschaft von Anne Wodtcke und Dagmar Hugk sowie des Fotokünstlers Georg Küttinger wurden nunmehr auf 2022 verschoben.

Den zur Ausstellung erschienenen Jubiläumskatalog haben Raimund Reiter und Michael Lange mit vielen Details aus der 50-jährigen Geschichte des Kunstvereins bereichert. "Das ist diesmal ein ganz besonderes Buch", sagte Ursula Bolck-Jopp.

Information

Die Ausstellung in der Großen Rathausgalerie, Altstadt 315, Eingang Grasgasse, ist noch bis 18. Juli geöffnet. Von Dienstag bis Sonntag, 14 bis 18 Uhr, und Samstag von 11 bis 18 Uhr.