Landshut

Grünes Licht für die neue Gerätturnhalle

Mitglieder der TGL votierten einstimmig für die Planungen der Vorstandschaft


Ein verdientes Ehrenmitglied (von links): TGL-Vorsitzender Harald Kienlein gratulierte Detlef Anger gemeinsam mit drittem Vorsit

Ein verdientes Ehrenmitglied (von links): TGL-Vorsitzender Harald Kienlein gratulierte Detlef Anger gemeinsam mit drittem Vorsitzenden Christian Temporale und zweitem Vorsitzenden Prof. Dr. Thomas Küffner.

Der Neubau einer Gerätturnhalle auf dem Gelände des Sportzentrums West hat eine weitere, sehr wichtige Hürde genommen. Einstimmig wurde auf der Jahresversammlung der Turngemeinde Landshut (TGL) in der Vereinsgaststätte am Donnerstagabend von den gut 80 erschienenen Mitgliedern der Grundsatzbeschluss zur Errichtung der Halle gefällt. Der Vorstand des Vereins wurde beauftragt, einen entsprechenden Bauantrag bei der Stadt Landshut zu stellen, Angebote einzuholen und zur Finanzierung des Projekts entsprechende Darlehen abzuschließen. Der Bau der neuen Halle soll in den Jahren 2019/20 erfolgen.

Die Entscheidung fiel den Mitgliedern offenkundig leicht - aus mehreren Gründen. Zum einen waren die Planungen bereits in den vergangenen Jahren vehement vorangetrieben worden, zum anderen stellten der Vorsitzende Harald Kienlein und Vorstandsmitglied Christian Temporale das Projekt nochmals detailliert vor und warteten auch mit seriösen Zahlen auf. Demnach wird der Bau der Gerätturnhalle, auf dem Areal der jetzigen Kugelstoßanlage, insgesamt rund 3,1 Millionen Euro brutto kosten.

Das dafür notwendige Eigenkapital in Höhe von zehn Prozent wurde bereits angespart. 20 Prozent Zuschuss kommt vom Bayerischen Landessportverband (BLSV), 30 Prozent steuert die Stadt bei. Den Rest in Höhe von rund 1,24 Millionen Euro muss der Verein in den kommenden Jahren selbst finanzieren. Um jegliches Risiko zu minimieren, beschloss die Versammlung eine moderate Beitragserhöhung von einem Euro monatlich je Mitglied.

Kienlein: "Wir brauchen diese Halle dringend"

Über die Notwendigkeit der neuen Halle hatte TGL-Präsident Kienlein keinen Zweifel gelassen. Im Zeitraffer wurde bei einem kurzen Film gezeigt, wieviel Zeit Tag für Tag die Trainer und Übungsleiter aufwenden müssen, um in der bestehenden Zweifachhalle die komplette Gerätelandschaft für das Turntraining aufzubauen. "Da wird nicht einfach nur ein Bock rein- und wieder rausgerollt", verdeutlichte Kienlein. "Wir meinen, dass so etwas nicht zumutbar ist." In der neuen Halle könne man dagegen die Geräte jederzeit stehenlassen, was die Bedingungen radikal verbessere. Und die bisherige Zweifachhalle könne künftig viel mehr als bislang für die Ballsportarten genutzt werden. Fazit: "Wir brauchen diese Halle dringend", sagte Kienlein, was die Mitglieder genauso sahen.

Zuvor hatte der Vorsitzende in seinem Rechenschaftsbericht aufgezeigt, dass die TGL im vergangenen Jahr erstmals nach längerer Zeit wieder unter die Marke von 6000 Mitgliedern gerutscht ist. Zum 31. Dezember lag der Verein bei 5785 Mitgliedern. Für Kienlein erklärbar: "Wir haben ganz deutlich gemerkt, dass sich durch die Baustelle im Zuge der Sanierung des Sportzentrums West weniger Leute anmelden. Klar - wer wird schon gerne neues Mitglied zwischen offenen Decken, Kabeln, Schmutz und Staub?"

Seit der Einweihung des ersten sanierten Kabinentrakts im vergangenen Oktober sei aber eine erste Verbesserung bei den Zahlen bereits spürbar. "Deshalb sind wir zuversichtlich, dass wir uns nach Ende der Baustelle und dann in einem schönen Sportzentrum bei dieser Zahl wieder erholen werden", sagte Kienlein.

Dreifachhalle wird ab Mitte Mai gesperrt

Vorher allerdings müssen die Mitglieder nochmals tapfer sein und einige Einschränkungen erdulden. Denn ab Mitte Mai muss die Dreifachhalle für zweieinhalb Monate gesperrt werden. "Anders geht es nicht", verdeutlichte Kienlein. "Es geht um Technik, Licht, Belüftung und Brandschutz. Die verschiedensten Gewerke werden hier mit zahlreichen Gerüsten arbeiten." Die Abteilungen müssten in dieser Zeit zusammenrücken und ausweichen. "Es gibt keine Alternative."

Die Versammlung segnete am Donnerstag einige Satzungsänderungen ohne Diskussion ab. Der Haushaltsplan für das laufende Jahr, der Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 1,045 Millionen Euro vorsieht, wurde ebenfalls einstimmig verabschiedet. Bürgermeister und Vorsitzender des Sportsenats, Erwin Schneck, würdigte in seinem Grußwort die Arbeit des Vereins und der ehrenamtlichen Abteilungs- und Übungsleiter: "Das Fundament unserer Gesellschaft ist das ehrenamtliche, freiwillige Engagement." Er sei jedes Mal begeistert, wenn er den Elan der Kinder und Jugendlichen auf den Sportanlagen sehe. Es gebe keine bessere Integration als in den Sportvereinen, sagte Schneck. Und er resümierte: "Gelder, die wir in den Sport stecken, rechnen sich nicht - aber sie zahlen sich auf jeden Fall aus."

Detlef Anger wurde zum Ehrenmitglied ernannt

Die Versammlung endete wie gewohnt mit der Ehrung langjähriger Mitglieder. Zum neuen Ehrenmitglied wurde Detlef Anger von der Abteilung Behinderten und Versehrtensport ernannt. Anger war und ist über Jahrzehnte aktiver Sportler als Blindentorballer und Gewichtheber sowie Inhaber des Silberbechers der Stadt Landshut. Von 2004 bis 2013 war er Abteilungsleiter der Abteilung Behinderten- und Versehrtensport und steht seinen Sportfreunden nach wie vor als unverzichtbarer Ratgeber zur Verfügung.

Anger freute sich sichtlich über die hohe Auszeichnung des Vereins, zumal es auch ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk war: Das neue Ehrenmitglied der TGL wurde nur einen Tag später, am Freitag, 65 Jahre alt.