Landshut

Flaute am Himmel ?


Kein allzu häufiges Bild in diesen Wochen: Ballone über Landshut.

Kein allzu häufiges Bild in diesen Wochen: Ballone über Landshut.

Von Redaktion Landshut Stadt

Für die Ballonsportgruppe Landshut ist derzeit Hochsaison. Normalerweise sind die Monate April bis Oktober die Zeit, in denen die Mitglieder der Gruppe am aktivsten sein können. Warum also hat man als Bürger unserer Region das Gefühl, dass in letzter Zeit weitaus weniger Ballone am Himmel über und um Landshut unterwegs sind? "Diese Frage wird immer wieder an uns herangetragen", sagt Wolfgang Schwarz, Mitglied und langjähriger Pilot der Ballonsportgruppe Landshut. Bei scheinbar besten Witterungsbedingungen bleiben die beiden Heißluftballone der Gruppe oftmals am Boden. Vereinbarte Fahrttermine werden häufig kurzfristig abgesagt.

Schwarz klärt auf, warum das so ist. "Es gibt mehrere Gründe, einen Ballonstart zu verschieben oder erst gar nicht vorzusehen. Und diese sind in den meisten Fällen dem zu erwartenden Wetter geschuldet." Dass die Richtung eines Ballons allein vom Wind bestimmt wird, wissen die meisten Leute ohnehin. Was aber tun, wenn kein oder nur ein sehr schwacher Wind weht ? Laut Schwarz komme es auf die persönliche Einschätzung der aktuellen Wetterbeobachtung durch den Piloten oder der Pilotin an, durch die moderne Internettechnik heute durchaus noch am Startplatz zu bewerkstelligen. Wenn in der vorgesehenen Fahrthöhe ausreichende Winde vorhanden seien, stehe einem Start auch bei Windstille am Boden nichts im Wege. Allerdings müsse man gerade im Einzugsbereich des Großflughafens München mit der Einschränkung leben, dass ein Aufstieg von mehr als etwa 500 Meter über Grund für Luftfahrzeuge im Sichtflug (zu denen Heißluftballone zählen) nicht erlaubt sei. Diese Situation habe es in diesem Frühjahr und auch bereits im Vorjahr des Öfteren gegeben, so dass die Ballone am Boden blieben.

Der Grund ist einleuchtend. Zum einen wolle sicher kein Insasse eine Stunde lang im Ballonkorb mehr oder weniger über dem Startplatz stehen, um dann dort wieder zu landen. Wichtiger sei jedoch der Sicherheitsaspekt, so der Freizeitpilot. Man stelle sich die Situation vor, dass sich mangels Wind der Ballon über dem Auwald, einem Stauweiher oder vielleicht auch über einer Siedlung oder gar über der Stadt Landshut selbst befindet, ohne die Chance, rechtzeitig abzutreiben, um in freiem Gelände sicher niedergehen zu können. Da der Gasvorrat zwar großzügig bemessen, aber letztlich doch begrenzt sei, wäre am Ende eine Sicherheitslandung zwangsläufig. Eine solche zu vermeiden, ist oberstes Gebot eines jeden Piloten der Gruppe. "Unser Motto in derartig zweifelhaften Fällen lautet: Es ist mir lieber, am Boden zu sein und zu wünschen, ich wäre in der Luft als in der Luft zu sein und zu wünschen, ich wäre am Boden", sagt Schwarz.

Nun wünscht er sich, zusammen mit allen Mitgliedern der Ballonsportgruppe Landshut, dass das Wetter Ende August ein Einsehen zeigt, wenn zum 26. Mal die Niederbayerische Heißluftballon-Wettfahrt am Flugplatz Landshut Ellermühle ansteht. Vom 30. August bis zum 1. September wollen nämlich wieder bis zu 20 Ballonteams mit ihren riesigen Nylon- und Polyesterhüllen und den PS-starken Brennern im Wettstreit ihr Geschick und Glück testen. Bei der Gelegenheit werden dann in beschränktem Umfang auch Interessierte am Ballonsport als Fahrgäste in den Körben stehen können. Neben den drei geplanten Massenstarts samstags und sonntags soll es am 30. August abends um 21 Uhr auch das Ballonglühen mit musikalischer Moderation geben. Informationen zur Veranstaltung und zur Mitgliedschaft in der Ballonsportgruppe gibt's im Internet unter www.bsa-landshut.de oder telefonisch unter 08709/1293.