Jede Woche geben LZ-Redakteure an dieser Stelle ihre ganz persönlichen Tipps für die Freizeit. Von Ausstellungen über Buchempfehlungen bis zu Geheimtipps in der Stadt. Diese Woche stellt Stefan Klein ein antiquarisches Buch mit Landshutbezug vor.

Hiesige "Hochzeiter" würden jetzt, wäre in den vergangenen 18 Monaten alles einigermaßen normal verlaufen, wohl von den Erinnerungen an die Aufführung der Landshuter Hochzeit 2021 zehren. Leider ist es bekanntlich nicht so gekommen, und so bleibt nun nur, auf eine fröhlich-unbeschwerte Laho im Jahr 2023 zu hoffen.

Wer sich allerdings die Wartezeit bis dahin ein wenig vertreiben möchte, dem sei ein kleines Büchlein von dem Zeichner, Maler und Schriftsteller Reiner Zimnik ans Herz zu gelegt, das durchaus etwas Laho-Gefühl verströmt.

"Xaver der Ringelstecher und das gelbe Ross" heißt das schmale Bändchen, das erstmals 1954 erschienen ist und 1989 von der Stadt Landshut neu aufgelegt wurde. Der Titel sagt es bereits: Es geht um die historische Landshuter Hochzeit im Jahre 1475. Die Geschichte vom kleinen Blumenpagen Xaver, der auf dem gelben Pferd Tassilo zum treffsichersten Ringelstecher überhaupt avanciert, ist dagegen ausdrücklich nicht historisch belegt - eine schöne Geschichte ist es aber allemal.

Reiner Zimnik, geboren 1930, lebte nach dem Zweiten Weltkrieg einige Jahre in Landshut, wo er eine Handwerkslehre und das Realgymnasium (heute Hans-Leinberger-Gymnasium) absolvierte. Er hat als Schüler und Student mehrfach an Aufführungen der Landshuter Hochzeit teilgenommen, wusste also genau, wovon er schrieb und was er zeichnete. Das merkt man seinem "Xaver" an. Das Buch ist schon eine kleine Rarität, aber mit etwas Glück findet man es sicherlich - vielleicht ja im örtlichen Buchhandel.