Landshuter Hochzeit

Der Tribünenaufbau in Landshut hat begonnen

Bis zur offiziellen Laho-Eröffnung am Donnerstag sind es nur noch wenige Tage. Ein wichtiges Element, die Tribünen, fehlten bis zuletzt noch. Am Montagvormittag begannen die Aufbauarbeiten.


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Die ersten Tribünen wurden am Montag auf dem Dreifaltigkeitsplatz aufgebaut.

Von Simon Weiterschan

Mannshoch türmen sich die Metallrohre, Bodenelemente und Gitterboxen in der Innenstadt auf. Vor der Martinskirche und auf dem Dreifaltigkeitsplatz warten hunderte Teile auf den Aufbau. In den kommenden Tagen werden die Tribünen dann entlang der Altstadt bis zum Postplatz errichtet.
Am Dreifaltigkeitsplatz herrscht am Montagvormittag reges Treiben: Männer in neongelber Arbeitskleidung tragen Metallelemente umher und fügen sie Stück für Stück zu Tribünenfundamenten zusammen. Dass dabei eine Rosenstaude im Weg ist, stört nicht besonders. Kurzerhand wird sie mit einer Harke so bearbeitet, dass Platz für die Tribüne ist. Am Ende werden 22 Tribünen zwischen Dreifaltigkeits- und Postplatz für rund 9.500 Besucher der Umzüge und Tribünenfeste bereitstehen. „Der Platz wird immer bis aufs Letzte ausgequetscht, jeder Zentimeter wird genutzt“, sagt Projektleiter Filipe Coelho von der Firma Bender Tribünen.

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22 Tribünen bieten Platz für rund 9.500 Besucher

Seit mehr als 30 Jahren übernimmt der Betrieb aus Bad Schönborn bei Heidelberg den Aufbau der Laho-Tribünen. Bauleiter Irfan Sakar ist ein Mann der ersten Stunde: Er war dabei, als Bender zum ersten Mal für die Landshuter Hochzeit in die Stadt kam. „In welchem Jahr das war, kann ich nicht mehr genau sagen“, sagt er. In diesem Jahr ist er zum letzten Mal mit seiner Mannschaft hier, bevor er nach 43 Jahren Betriebszugehörigkeit in Ruhestand gehen wird.
Während die kurz bevorstehende Landshuter Hochzeit samt ihrer sonntäglichen Umzüge und Tribünenfeste unter der Woche bei vielen für Vorfreude sorgt, sehen manche Gastronomen die Tribünen mit gemischten Gefühlen: Valentina Panciera, Inhaberin der Eisdiele Panciera in der Altstadt, sagt, die Zeit sie mit viel Stress verbunden. Es gebe sehr viel Laufkundschaft. „Denn Eis kann man nicht von zuhause mitnehmen“, sagt Panciera. „Oder die Leute kommen, um sich Bier oder andere Getränke zu kaufen, wenn sie nichts mehr dabeihaben.“ Das Straßengeschäft laufe gut, „aber es ist alles nur schnell, schnell“. Da direkt vor der Eisdiele eine Tribüne aufgebaut wird, kann Panciera keine Tische und Stühle im Außenbereich aufstellen. „In den besten vier Wochen des Jahres haben wir keine Stühle draußen.“

Wo keine Tribünen stehen, ist Außengastro möglich

Das bemerke man im Umsatz. Außerdem sei die Organisation schwieriger, da mehr Thekenpersonal, aber weniger Bedienungen gebraucht werden. „Aber das gehört alle vier Jahre vier Wochen lang zu Landshut und wir freuen uns trotzdem darauf“, sagt Panciera. „Es ist so eine schöne Veranstaltung. Das ganze Flair und die Kostüme, es ist fast wie in einem Film.“ Schade sei nur, dass sie vom Geschäft aus wegen der Tribünen nichts vom Umzug sehen können.
Birte Dahl, Mitarbeiterin im Café Aran, sagt, sie hätten nur wenig Einschränkungen während der Laho, weil die Tribünen auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehen: „Wir haben es da gut. Wir dürfen die Bestuhlung unter der Woche draußen lassen.“ Erst am Samstagabend muss die Außenbestuhlung für die Umzüge an den Sonntagen weichen. Dasselbe gilt für das Eiscafé Dolomiti. Inhaber Dario Scussel bestätigt: „Die ganze Woche ist Normalbetrieb, wir müssen draußen nur für die Sonntage abbauen.“ Einen Umsatzrückgang während der Laho könne er nicht feststellen, sagt der Gastronom.
Sogar eine positive Auswirkung auf das Geschäft bemerkt Ludwig Kellermann, Geschäftsführer des Café Belstner. Auch hier steht keine Tribüne vor dem Geschäft; die Bestuhlung kann außer sonntags stehenbleiben. So sieht Kellermann die kommenden Wochen positiv: „Es ist eine schöne Veranstaltung, wir freuen uns ja selber.“

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Projektleiter Filipe Coelho (rechts) von der Firma Bender Tribünen mit Bauleiter Irfan Sakar, der seit mehr als 30 Jahren die Laho-Tribünen aufbaut.

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Valentina Panciera von der Eisdiele Panciera freut sich auf die Landshuter Hochzeit, auch wenn die Tribünen für ihr Geschäft große Einschränkungen bedeuten.

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Das Eiscafé Dolomiti ist von den Tribünen nicht betroffen. Nur sonntags muss die Außenbestuhlung weg.

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Am frühen Montagnachmittag war die Tribüne auf dem Dreifaltigkeitsplatz schon fast fertig. Ab Freitag werden von dort aus 22 Tribünen die Altstadt bis zum Postplatz säumen.

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In der Innenstadt warten hunderte Tribünenteile auf den Zusammenbau.

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In den kommendenn Tagen wird die Mannschaft von Bender Tribünen mit schwerem Gerät und Muskelkraft 9.500 Sitzplätze schaffen.

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Am Montagnachmittag stellten die Arbeiter die Tribünen bis vor die Martinskirche auf

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Am Montagnachmittag stellten die Arbeiter die Tribünen bis vor die Martinskirche auf

Regeln zur Nutzung der Tribünen

Die Stadt hat gemeinsam mit den Förderern und der Polizei ein Sicherheitskonzept vorgestellt. In einer Pressemitteilung stellt die Stadt folgende Regeln zur Nutzung der Tribünen auf:
Auf den Besuchertribünen in der Altstadt, am Postplatz und am Dreifaltigkeitsplatz ist der Aufenthalt generell zwischen 1 und 6 Uhr verboten. Diese Anordnung gilt für die gesamte Aufstelldauer der Tribünen, also auch schon für die Tage vor dem Beginn der Laho.
Ein Ordnungs- und Sicherheitsdienst setze die Vorschriften durch. So soll eine Störung der Nachtruhe, etwa durch alkoholisierte Personen, vermieden werden. Grillen und offene Feuer sind auf den Tribünen untersagt. Abfälle sind ordnungsgemäß zu entsorgen, für Raucher empfiehlt die Stadt die Nutzung von Taschenaschenbechern.