Landshuter Hochzeit

Aus "Bankgeschäft" wird Klappstuhlaktion

Chocolatier Olaf Minet hatte den Plan, bei den Hochzeitszügen 20 Bankplätze vor seinem Geschäft zur verkaufen und das Geld den mitwirkenden Kindern zu spenden. Nun muss er auf Klappstühle umsatteln, hält an der Aktion aber fest mit einer weiteren Änderung


sized

Olaf Minet muss umdenken. Statt Bänke wird er Klappstühle an die Zugstrecke stellen. An seiner Spendenaktion, die er auf Facebook beworben hat, will er festhalten. 

Dieses „Bankgeschäft“ ist geplatzt – und das gilt auch für alle anderen: Olaf Minet, Chocolatier aus der Neustadt, wollte während der vier Hochzeitsumzüge jeweils fünf Bänke vor sein Geschäft an der Straße aufstellen und die 20 Sitzmöglichkeiten für 15 Euro pro Person verkaufen. Das Geld sollte direkt als Spende an die Kinder weitergegeben werden, die beim Hochzeitsumzug mitwirken. Doch Minets Bank-Aktion stand von vornherein auf wackeligen Beinen – am Freitag ist nun eine Grundsatzentscheidung in Sachen Sitzgelegenheiten an der Zugstrecke gefallen.

Wie die Stadtverwaltung mitteilte, müssen die Landshuter an der Zugstrecke generell auf „sperriges Mobiliar“ verzichten. Das heißt: Bänke, Bierbänke und Co. sind aus Sicherheitsgründen absolut tabu. 

Wer Sitzgelegenheiten an die Zugstrecke mitnehmen will, muss laut Stadt deswegen auf weniger problematische Alternativen ausweichen. „Von Camping-Klappstühlen oder einem Anglersessel, also Einzel-Sitzgelegenheiten, geht auch bei einer eventuell nötigen Entfluchtung der Innenstadt bei weitem keine solche Gefahr aus wie von einer direkt an der Zugstrecke stehenden Bierbank oder gar einer Couch, um ein besonders krasses Beispiel aus vorangegangenen Aufführungen der Landshuter Hochzeit zu nennen“, sagte Ordnungsamtsleiter Benedikt Neumeier am Freitag.  Folgerichtig sei auch bei der bevorstehenden Laho die Mitnahme solcher kleinen, klappbaren Sitzmöbel in die Innenstadt erlaubt, bestätigte Oberbürgermeister Alexander Putz. „Das ist eine gute Option, die wir den Leuten ruhigen Gewissens lassen können.“

Und was macht der Chocolatier? Der hat bereits eine Bestellung aufgegeben und macht die Bank-Aktion zur Klappstuhl-Aktion – mit einer weiteren Änderung: „Ich werde die 20 Sitzgelegenheiten nicht mehr verkaufen. Sie können zwar weiter bei mir immer montags ab 0 Uhr über die üblichen Kanäle reserviert werden – was die Leute aber für den Platz spenden wollen, bleibt völlig frei ihnen überlassen“, so Olaf Minet.

Sollte das pro Platz weniger als die angedachten 15 Euro sein, will der Chocolatier den Betrag aus eigener Tasche aufrunden.
Bis auf die Neuerungen bleibt das Angebot wie auf Facebook und Co. angekündigt dasselbe, auch die Bewirtung, für die Minet die Kosten trägt. „Natürlich hat die Stadt recht wegen Fluchtwegen. Ich bin nur gespannt, wer sich wirklich daran hält und wie es kontrolliert wird. Wir reagieren jetzt und können das verstehen, und die Stadt lässt allen einen weiteren weg offen, was sehr gut ist. Vielleicht kommt so sogar noch mehr für die Kinder zusammen." 

Jetzt weiterlesen mit

  • alle Artikel auf idowa.de in voller Länge und deutlich weniger Werbung
  • als Abonnent unterstützen Sie Journalismus in Ihrer Region
  • einen Monat für 0,99 Euro testen, danach 9,90 Euro im Monat

1 Kommentare:


Bitte melden Sie sich an!

Melden Sie sich an, um kommentieren zu können.

Anmelden

frank g.

am 24.06.2023 um 08:51

... manchmal machen ich mir über all die aktuellen themen echt sorgen, aber wenn ich nun das lese, dass ein engangierter geschäftsmann geld für einen guten zweck sammeln will und es immer jemand gibt der was dagegen hat, dann bin ich beruhigt. denn wenn das die aktuellen probleme sind dann kann uns ja gar nix passieren :-)



Kommentare anzeigen