Landkreis Landshut

Ungeklärte Mordserie: Diese Geschichte steckt hinter dem "Gelmer Mordkreuz"


In diesem Haus wurde 1946 der damalige Bürgermeister von Gündlkofen umgebracht.

In diesem Haus wurde 1946 der damalige Bürgermeister von Gündlkofen umgebracht.

An der Staatsstraße von Edlkofen nach Volkmannsdorf erinnert ein Marterl an einen hinterhältigen Mord Ende des 19. Jahrhunderts. Die Inschrift lautet: "Do bin i ganga /Do bin i gstana/Do hast mi daschlagn/Host mi an Schubkarrn aufglegt/und host mi an d' Isar nausgfahrn." Im Gegensatz zu anderen Mordfällen in der Gegend um Bruckberg wurde diese ruchlose Tat jedoch aufgeklärt: "Es war ein Häusler namens Binn, der wie sein Opfer aus Edlkofen stammte", sagt der Bruckberger Heimatforscher Vitus Lechner. Der Binn war dem Großbauern Gelmer 300 Mark schuldig. Weil dieser ihn pfänden lassen wollte, erschlug ihn der Binn, lud die Leiche auf einen Schubkarrn und versteckte sie im Wald. Noch in den Dreißiger Jahren habe man erzählt, dass es am "Gelmerkreuz" "umgehe". An dem Marterl sei öfter ein schwarzer Hund mit feurigen Augen gesehen worden, der ebenso plötzlich verschwand, wie er gekommen sei.

Während sich um die Bluttat von Edlkofen bereits die Legende rankt, sind andere Morde noch so gegenwärtig, dass nur ungern über sie gesprochen wird. Im ersten Nachkriegsjahr 1946 ereigneten sich in dieser Gegend gleich zwei solcher tragischen Fälle, die bis heute ungeklärt sind. So wurde am 11. Juni in Gündlkofen der damalige Bürgermeister Josef Wernthaler in seinem Bett erwürgt. Der von den Amerikanern als Bürgermeister eingesetzte Metzgermeister und Landwirt galt als überaus redlich und korrekt. Möglicherweise hat sich jemand an ihm rächen wollen, den er wegen Schiebereien angezeigt hatte. Drei Männer sollen es gewesen sein, die plötzlich mitten in der Nacht im Schlafzimmer der Eheleute Wernthaler gestanden waren.

Auch wer die Bauerstochter Maria Nunner auf dem Gewissen hat, weiß bis heute niemand. Die 26-Jährige wurde am 23. Juni 1946 erstochen. An die Getötete erinnert heute eine Kapelle.

Mehr dazu lesen Sie am Dienstag, 24. Februar, in der Landshuter Zeitung.

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Grabstein der ermordeten Amalie Sirtl im alten Friedhof an der Pfarrkirche St. Jakobus in Bruckberg.

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Das "Gelmer Mordkreuz" von 1880 an der Staatsstraße zwischen Edlkofen und Volkmannsdorf.

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Im alten Sirtlhof in der Bruckbergerau ereignete sich ein Verbrechen, bei dem die junge Bäuerin mit ihrem Kind ihr Leben verlor.