Corona-Grenzwert überschritten

Dingolfing wieder unrühmlicher Spitzenreiter


Der Landkreis Dingolfing-Landau reißt nach Angaben des Landratsamtes den kritischen Corona-Schwellenwert von 50 bei der Sieben-Tage-Inzidenz. (Symbolbild)

Der Landkreis Dingolfing-Landau reißt nach Angaben des Landratsamtes den kritischen Corona-Schwellenwert von 50 bei der Sieben-Tage-Inzidenz. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Nach einer Reihentestung auf dem Gelände des Dingolfinger BMW-Werks ist die Zahl der Corona-Infektionen im Landkreis stark angestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nur noch ganz knapp unter dem kritischen Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

Das teilte das Landratsamt Dingolfing-Landau am Mittwoch mit. Bei der Reihentestung auf dem BMW-Gelände seien zunächst 32 Personen positiv getestet worden. Im Laufe des heutigen Nachmittags kamen noch sechs weitere Fälle hinzu. Zwar wohnt ein Teil der Infizierten nicht im Landkreis, trotzdem wurde der Frühwarnwert von 35 deutlich überschritten. Aktuell hat der Landkreis laut Landrat Werner Bumeder insgesamt 71 laufende Corona-Fälle. "Wir bleiben nach der aktuellen Statistik des RKI zwar knapp unter einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50, sind aber der Flächenlandkreis mit den höchsten Werten in ganz Bayern", so Bumeder.

Unter den positiv getesten Personen sind auch "vereinzelte" BMW-Mitarbeiter, wie Bernd Eckstein, Pressesprecher des Dingolfinger Werks, auf Anfrage bestätigte. Bereits in der vergangenen Woche seien bei einem Logistikdienstleister auf dem Werksgelände mehrere Mitarbeiter Corona-positiv getestet worden. Das Landratsamt Dingolfing-Landau und das Gesundheitsamt hätten daraufhin in Rücksprache mit BMW und dem Dienstleister eine Reihentestung in dem betroffenen Betriebsbereich veranlasst. Dabei seien mehrere hundert Mitarbeiter des Logistik-Dienstleisters, anderer Dienstleister und BMW-Mitarbeiter getestet worden, die sich in dem Versorgungszentrum aufgehalten hatten. Unter den nun positiv gestesten Personen sind laut Eckstein auch vereinzelte BMW-Mitarbeiter. Die betroffenen Personen seien vom Gesundheitsamt informiert und aufgefordert worden, sich in häusliche Quarantäne zu begeben.

"Wir stehen in engem Kontakt zu dem Logistik-Dienstleister sowie zu den Behörden und unterstützen diese bei ihrer aktuellen Arbeit und der Festlegung und Umsetzung weiterer Maßnahmen", so Eckstein. Zur Quelle der Infektion könne man bisher aber noch keine Angaben machen. "Bis dato haben wir keine Anhaltspunkte für eine Infektion am Arbeitsplatz. Weitere Untersuchungen laufen", so der BMW-Sprecher. Der operative Betrieb auf dem Werksgelände läuft unterdessen ohne Einschränkungen weiter. Gleichwohl gelten auf dem gesamten Gelände weiterhin strenge Regelungen in Bezug auf Hygiene und Infektionsschutz.

Auch für den Landkreis werden die Folgen durch die angestiegenen Fallzahlen (zunächst) überschaubar bleiben. Die am Dienstag verhängten Vorsichtsmaßnahmen für Grundschulen und Kitas hat das Landratsam heute wieder zurückgenommen. Die Begründung: Mittlerweile seien alle positiv Getesteten und ihre Kontaktpersonen über die Quarantänemaßnahmen informiert. Somit sei gewährleistet, dass betroffene Kinder nicht zur Schule gehen. Wahrscheinlich ist allerdings, dass die maximal zulässige Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen beschränkt wird. Eine verbindliche Entscheidung soll hier aber erst am Donnerstag fallen.

Landrat Werner Bumeder appelliert unterdessen an alle Bürger, die Hygiene- und Schutzmaßnahmen ernst zu nehmen und konsequent umzusetzen. Denn ollte der Inzidenz-Wert im Landkreis die kritische Marke von 50 noch übersteigen, müssten weitere Einschränkungen in größerem Umfang angeordnet werden.