Bei den Gemeinden fängt die Demokratie an

Die Anfänge der Gebietsreform

Vor 50 Jahren schlug Landrat Dr. Hastreiter eine Großgemeinde Moosthenning vor


Das frühere Altendorf heißt heute offiziell Unterhollerau. Landrat Dr. Hastreiter wollte die neu entstehende Großgemeinde Altendorf nennen.

Das frühere Altendorf heißt heute offiziell Unterhollerau. Landrat Dr. Hastreiter wollte die neu entstehende Großgemeinde Altendorf nennen.

"Die Kommunalpolitik ist der Ernstfall der Demokratie". Dies schrieb Landshuts Alt-Oberbürgermeister Josef Deimer in einem Aufsatz über kommunale Selbstverwaltung und politische Partizipation. Die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung und somit die Leistungsfähigkeit und Effizienz der Gebietskörperschaften war das Hauptanliegen der Gebietsreform in Bayern, die in den Jahren 1971 bis 1978 durchgeführt wurde. Neben der Landkreisgebietsreform gab es die Gemeindegebietsreform, in deren Rahmen die Zahl der bayerischen Gemeinden von knapp 7.000 auf gut 2.000 reduziert wurde. Die Reform wurde unter dem Bayerischen Innenminister Bruno Merk vorgenommen, sein Nachfolger Alfred Seidl führte sie weiter. Zwar gab es in so mancher Gemeinde, die um ihre eigene Identität fürchtete, einen Aufschrei, im Wesentlichen wurden aber die Gemeindezusammenlegungen von der Bevölkerung mitgetragen. Ein Volksbegehren gegen die bayerische Gebietsreform unterstützten nur 3,7 Prozent der Bürger.

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