Sicherheitsbericht 2022

Polizei Deggendorf zieht Fazit zum vergangenen Jahr


Polizeirat Stefan Potrykus (von links), Polizeivizepräsident Manfred Gigler, Polizeidirektor Markus Völkl, Polizeipräsident Manfred Jahn, Oberbürgermeister Doktor Christian Moser, Polizeihauptkommissar Christian Unnasch, Erster Polizeihauptkommissar Arno Bogner, Rechtsamtsdirektor Johann Maier

Polizeirat Stefan Potrykus (von links), Polizeivizepräsident Manfred Gigler, Polizeidirektor Markus Völkl, Polizeipräsident Manfred Jahn, Oberbürgermeister Doktor Christian Moser, Polizeihauptkommissar Christian Unnasch, Erster Polizeihauptkommissar Arno Bogner, Rechtsamtsdirektor Johann Maier

Von Redaktion idowa und Simon Weiterschan

Vergangenen Oktober machten Berichte von Ausschreitungen, Verletzten und regelrechten Schlägertrupps in Deggendorf die Runde. In der Bevölkerung bildeten sich Gerüchte über die Ursachen und Beteiligten, die Polizei versuchte zu beschwichtigen. Am Montag zog die Polizei Deggendorf ein Fazit zum Jahr 2022. Niederbayerns Polizeipräsident Manfred Jahn überreichte im Rahmen des diesjährigen Sicherheitsgesprächs in der Stadt Deggendorf den Sicherheitsbericht 2022 des Polizeipräsidiums Niederbayern an Oberbürgermeister Doktor Christian Moser.

Anmerkung der Polizei: Aus Gründen einer aussagekräftigeren Darstellung werden die nachfolgenden Fallzahlen der jeweiligen Deliktsarten jeweils ohne ausländerrechtliche Verstöße (illegaler Grenzübertritt beziehungsweise Aufenthalt sowie Urkundendelikte) aufgeführt.

Gesamtkriminalität und Aufklärungsquote

Anlässlich des jährlich stattfindenden Sicherheitsgespräches haben Niederbayerns Polizeipräsident Manfred Jahn, Polizeivizepräsident Manfred Gigler und die Vertreter der für die Stadt Deggendorf zuständigen Dienststellen den Sicherheitsbericht 2022 des Polizeipräsidiums Niederbayern Oberbürgermeister Doktor Christian Moser vorgestellt. Die Gesamtkriminalität in der Großen Kreisstadt Deggendorf stieg im Jahr 2022 auf 2.761 Straftaten an, eine Zunahme von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Maßgeblicher Grund hierfür dürfte laut Polizei im Wesentlichen die Aufhebung der gesellschaftlichen Einschränkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus sein. Im Vergleich zum Vor-Pandemiejahr 2019 musste ebenfalls ein Anstieg um 308 Delikte (12,6 Prozent) registriert werden. Von den im Berichtsjahr insgesamt erfassten Straftaten konnten 67,1 Prozent aufgeklärt werden. Damit liegt die Aufklärungsquote in der Stadt Deggendorf deutlich über dem bayerischen Wert von 64,4 Prozent.

Gewalt- und Straßenkriminalität sowie Diebstahlsdelikte

Im Zusammenhang mit Gewaltdelikten ist in der Stadt Deggendorf eine positive Entwicklung festzustellen. Die Delikte, zu denen unter anderem gefährliche Körperverletzungen oder Raubtaten zählen, stiegen zwar im Vergleich zum Vorjahr um 31 Fälle an, im Vergleich zum Jahr 2019 allerdings kann ein Rückgang um 19 Fälle (minus 15,3 Prozent) festgestellt werden. Insgesamt betrachtet kam es im Jahr 2022 zu 105 Straftaten in diesem Deliktsbereich. Die Fallzahlen im Bereich der Straßenkriminalität, unter der alle Delikte zusammengefasst werden, die ausschließlich oder überwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen begangen werden, steigen sowohl im Vergleich zum Jahr 2021 (333) als auch zum Jahr 2019 (463) an. Insgesamt mussten 555 Delikte verzeichnet werden. Ebenfalls ein Anstieg der Zahlen war bei den Diebstahlsdelikten wahrnehmbar. Mit 950 Fällen im Berichtsjahr stiegen die Delikte um 265 im Vergleich zum Jahr 2019 an. Im Jahr 2021 wurden 455 Diebstähle erfasst.Die Fallzahlen im Bereich der Wohnungseinbrüche blieben für das Jahr 2022 mit zehn Fällen auf dem gleichen, niedrigen Niveau der beiden Vorjahre. Im Vergleich zum Vor-Pandemiejahr 2019 ist ein Rückgang um sechs Fälle zu registrieren.

Stärkung des Sicherheitsgefühls als zentrale Aufgabe

Polizeipräsident Manfred Jahn betonte im Rahmen des Sicherheitsgespräches, dass die Sicherheit im öffentlichen Raum weiterhin im besonderen Fokus der polizeilichen Arbeit in der Stadt Deggendorf steht. Neben der Gewährleistung der objektiven Sicherheitslage und der Verkehrssicherheit sei besonders die Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung eine zentrale Aufgabe der Polizei. "Dem subjektiven Sicherheitsgefühl kommt eine elementare Bedeutung für das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger zu. Aus diesem Grund haben wir es uns zum Ziel gesetzt, auch zukünftig durch Präsenz und Bürgernähe als kompetenter und verlässlicher Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen." sagte Polizeipräsident Manfred Jahn. Abschließend bedankte sich der Polizeipräsident im Namen aller Polizeibeschäftigten für die konstruktive und professionelle Zusammenarbeit mit der Großen Kreisstadt Deggendorf. Oberbürgermeister Moser gab diesen Dank ebenfalls zurück und sagte den Vertretern der Polizei seine Unterstützung bei der Erreichung der ausgegebenen Ziele zu: "Es gilt aktuell mehr denn je, die Steigerung des subjektiven Sicherheitsempfindens der Bürgerinnen und Bürger in den Fokus zu nehmen und gemeinsam angepasste präventive Maßnahmen zu planen und umzusetzen." Voraussetzung dafür sei, dass Stadtverwaltung und Polizeiinspektion ihre enge Kooperation fortführten, um Herausforderungen aktiv anzugehen und lösungsorientiert zusammenzuarbeiten.