Roding

Festkonzert zum Stadtjubiläum

Am 14. Juli am Heilbrünnl - 250. Todestag von Marianus Königsperger


Jedes Jahr ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender: das Festkonzert in der Heilbrünnlkirche.

Jedes Jahr ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender: das Festkonzert in der Heilbrünnlkirche.

Das diesjährige Heilbrünnl-Kirchenkonzert am Sonntag, 14. Juli, ab 17 Uhr steht im Zeichen zweier Jubiläen: Die Stadt Roding feiert ihr 1175-jähriges Gründungsjubiläum und der Todestag des aus Roding stammenden Klosterkomponisten Frater Marianus Königsperger jährt sich am 9. Oktober zum 250. Mal. So liegt es nahe, dass Königsperger im Mittelpunkt des Nachmittags stehen wird.

Johann Erhard Königsperger, so der Geburtsname des Rodinger Komponisten, geboren am 4. Dezember 1708, trat als Chorknabe in die Benediktinerabtei Prüfening ein, genoss eine fundierte wissenschaftliche und musikpraktische Ausbildung und legte am 25. März 1734 sein Ordensgelübde ab.

Er wurde Organist und Chorleiter der Abtei, komponierte viele Messen, Requien, Bühnen- und andere Vokalwerke, sowie Instrumentalmusik, vor allem Orgel- und Orchesterstücke. Einen Großteil der Einnahmen durch das Drucken seiner Werke beim Verlag Lotter in Augsburg stellte er für den Bau einer neuen Chororgel, der Hauptorgel und der Bücherei des Klosters zur Verfügung. Am 9. Oktober 1769 starb er im Kloster Prüfening.

Wolfgang Kraus übernimmt die Gesamtleitung

Das Orgelkonzert B-Dur, op. 18,3 beginnt mit einem schnellen, rhythmisch pointierten Satz. Die Orgel steht dabei im konzertanten Wettstreit mit dem Streichorchester des Musikvereins Roding, unterstützt von zwei Hörnern. Der langsame, cantable Mittelteil bildet einen Ruhepol, auf den der tänzerische Schlussteil folgt. Wolfgang Kraus, der in diesem Jahr für den erkrankten Johann Häusler die Gesamtleitung des Konzerts innehat, übernimmt dabei auch den Solopart an der Orgel.

Es schließt sich die Sinfonie in G- Dur KV 124 von Wolfgang Amadeus Mozart an. Sie wurde 1772 in Salzburg komponiert und besteht aus vier Sätzen: Allegro, Andante, Menuetto und Presto. Die Originalbesetzung besteht aus zwei Oboen, zwei Hörnern, Fagott und Streichern. Die Oboenstimmen werden von den Violinen übernommen.

Missa Solemnis kann wieder neu erklingen

Vom Umfang her das Hauptwerk des Konzerts stellt die Missa Solemnis in C, op. 23,1 für Soli, Chor und Orchester dar. Sie wurde 1957 und 1958 anlässlich des 250. Geburtstages Königspergers im Rahmen der "Sonntäglichen Orgelstunden" von Eberhard Kraus in der Regensburger Minoritenkirche aufgeführt.

Zum 250. Todestag Königspergers wurde die Missa Solemnis auf Basis der Originalstimmen neu ediert und im von Brigitte Kraus geleiteten "Verlag Eberhard Kraus", der seit 40 Jahren besteht und auf Musik aus Regensburg und der Oberpfalz spezialisiert ist, gedruckt. Dadurch wird diese Messe der Musikwelt in einer zeitgemäßen Ausgabe zugänglich gemacht und kann nach längerer Zeit wieder neu erklingen.

Der Chor singt vor allem die Rahmenteile der einzelnen Sätze, die zum Teil sehr viel Text in rhythmisierter Form enthalten. Das Tempo ist ein gemäßigtes Allegro, damit der Text noch verstanden werden kann. Die zwei gewichtigen Chorfugen zum Kyrie und Dona nobis pacem sind besonders hervorstechend.

Dem Chor gegenüber stehen die vier Solisten, die immer wieder als Ensemble auftreten, sei es im Duett, Terzett oder Quartett. Das Terzett aus Sopran, Alt und Bass im Gloria trennt die beiden recht ausführlichen Arien des Tenor und des Bass, wobei vor allem die Tenorarie in ihrer Da capo-Form und mit ihren Koloraturen an das Vorbild der italienischen Opernarie erinnert.

Im Quartett des Credo geht die Textstelle "Et incarnatus est", die die Menschwerdung Christi zum Thema hat, mit dem "Crucifixus" der Kreuzigung eine interessante Verbindung ein, die sich im Wechsel der Tonart innerhalb des Satzes ausdrückt und zudem den jeweiligen Textinhalt mit musikalischen Mitteln hörbar macht.

Wolfgang Kraus, Sohn des ehemaligen Regensburger Domorganisten Eberhard Kraus, Kirchenmusiker in Furth i. W. und Regionalkantor, hat diese Messe in der Reihe "Bayern Musik" herausgegeben und wird neben dem Solopart beim Orgelkonzert auch die Gesamtleitung innehaben. Der Chor setzt sich zusammen aus dem Gesangverein Roding, dem Kirchenchor Furth im Wald und Mitgliedern der Kirchenchöre Stamsried und Waldmünchen. Die gesanglichen Soloparts übernehmen wieder die bewährten Kräfte Edith Neuner (Sopran), Sabine Babl (Alt), Holger Kruschina (Tenor) und Helmut Prommersberger (Bass).

Der Eintritt ist frei, es wird aber um Spenden für die Deckung der Unkosten gebeten.

Info

Schon heute sei darauf hingewiesen, dass Helmut Prommersberger, ein Nachfahre aus der Familie Königsperger, am Montag, 7. Oktober, um 18 Uhr sein Buch über F. Marianus Königsperger in der Schmid-Passage in Roding vorstellen wird. Alle Interessierten sind dazu eingeladen.