Entwicklung

Bauboom und Wartelisten

Baugrundstücke in Roding und Umgebung begehrt - Nachverdichtung eine Alternative


Im Baugebiet Obere Trat im Südosten von Roding geht das Bauen nun los. Rechts hinten die Ausfallstraße nach Michelsneukirchen. Die Parzellen der Stadt sind alle weg, sie hätte ein Mehrfaches an den Bauherrn bringen können

Im Baugebiet Obere Trat im Südosten von Roding geht das Bauen nun los. Rechts hinten die Ausfallstraße nach Michelsneukirchen. Die Parzellen der Stadt sind alle weg, sie hätte ein Mehrfaches an den Bauherrn bringen können

Roding boomt und wächst. Kein Wunder, dass es bei manchen Baugebieten, vor allem solchen der Stadt, eine Warteliste gibt, um auch ja zum Zug zu kommen, sobald das Baugebiet baureif ist. Oben auf der Wunschliste der Bauherren stehen Roding allgemein, Mitterdorf und Wetterfeld. Auch Investoren, die Mehrfamilienhäuser errichten wollen, bekunden reges Interesse.

Hier ein Überblick über die von der Stadt Roding beworbenen Baugebiete, deren Parzellen sich auch in städtischem Besitz befinden:

39 bis 135 Euro kostet der Quadratmeter erschlossen

Obertrübenbach - Godlleiten: Sechs Parzellen stehen noch zum Verkauf, sie sind voll erschlossen. Der Quadratmeterpreis wird mit 39 Euro angegeben. Innerhalb von drei Jahren muss gebaut werden.

sized

Langsam aber sicher füllt sich das Baugebiet Godlleiten in Obertrübenbach.

sized

In Mitterdorf - Südhang werden 50 Bauparzellen vorbereitet. 2020 wird erschlossen, an Bewerbung fehlt es jetzt schon nicht.

sized

In der Innenstadt plädiert der Stadtrat für verdichtetes Bauen. Hier der Blick in den Kerschergarten.

Strahlfeld - Am Vogelherd 2: Von den acht Parzellen steht nur noch eine zum Verkauf. Der Preis liegt bei 70 Euro pro Quadratmeter voll erschlossen. Innerhalb von drei Jahren muss gebaut werden.

Strahlfeld - Plettenbergstraße: Drei freie Parzellen sind es dort, 56 Euro kostet voll erschlossen der Quadratmeter. Innerhalb von drei Jahren muss gebaut werden.

Trasching - Am Hopfengarten: Ein Baugrundstück ohne Bauzwang existiert dort, der Quadratmeterpreis liegt bei 27,50 Euro ohne Erschließung.

Trasching - Striegl: Zwei Parzellen stehen zum Verkauf. Der Quadratmeterpreis, voll erschlossen, liegt bei 45 Euro. Gebaut werden muss spätestens drei Jahre nach Erwerb.

In Mitterdorf - Südhang werden 50 Bauparzellen vorbereitet. 2020 soll die Erschließung erfolgen, Ende 2020 könnte wohl mit dem Bauen begonnen werden, so eine vorsichtige Schätzung. Der Preis ist noch offen. An Bewerbungen fehlt es nicht, obwohl erst die Endphase des Bebauungsplanentwurfes erreicht ist. Der Satzungsbeschluss könnte heuer im Juni folgen.

Neubäu am See - Süd-West: Bewerbungen werden zwar schon entgegengenommen, allerdings ist sowohl die Zahl der Parzellen als auch der Zeitpunkt der Erschließung wie der Preis offen.

Wetterfeld - Am Bierl: 15 Parzellen mit Fernblick sollen heuer erschlossen werden. Der Kaufpreis ist noch nicht festgesetzt. Bewerbungen werden hingegen schon angenommen.

Das Baugebiet Obere Trat, in dem die Stadt 14 der 49 Parzellen besitzt, wurde bereits aus dem Netz genommen, denn allein für diese 14 Bauparzellen mit einem Preis von 135 Euro pro erschlossenem Quadratmeter gingen 60 Bewerbungen ein.

Eine Parzelle in Fronau - Schmiedfeld und zehn Bauparzellen in Roding - Torschmiedfeld befinden sich nicht in städtischem Besitz, werden aber von der städtischen Homepage benannt. Ebenfalls erschlossen: das Baugebiet Schmalixfeld in Strahlfeld, das sich in Privathand befindet.

Von der Schwierigkeit, Baulücken zu schließen

Baulücken existieren durchaus, nur, so Philipp Demel vom Bauamt der Stadt, erweise sich der Lückenschluss oft als schwierig oder sei gar unmöglich, weil der private Besitzer nicht interessiert ist, zu verkaufen oder Bauaktivitäten zuzulassen. Ein jüngeres Beispiel für Baulücken ist auch das Baugebiet Mitterdorf-Steinbugl. Ein Drittel der Bauplätze sei frei, so Demel, allerdings befinden sich diese Grundstücke in privater Hand und damit unterliegen sie auch nicht dem Bauzwang innerhalb einer bestimmten zeitlichen Frist.

Offen ist nach wie vor das Baugebiet in Mitterkreith, Am Sandfeld II. Am Pointweiher in Gstetten, ein Privatareal für Geschosswohnungsbau, zieht sich das Bauleitplanverfahren, es biegt nun aber auf die Zielgerade ein. Das Thema Hochwasser muss noch aufgearbeitet werden.

Genug Angebot soll Preiswucher vorbeugen

Die Stadt sei ständig daran, Baugebiete auszuweisen, so Bürgermeister Franz Reichold auf Anfrage der Chamer Zeitung/Rodinger Kurier . Dies auch deshalb, um dem Preiswucher Einhalt zu gebieten. Derzeit sei die Nachfrage höher als das Angebot, doch würde sich dies wohl wieder ändern.

Auch die Nachverdichtung spielt für die Stadt eine Rolle. Dort, wo es möglich ist, sollen Mehrparteien-Projekte auch genehmigt werden. Jüngste Beispiele sind die Wohnblocks am Stadtpark und die Mehrfamilienhäuser im Kerschergarten mitten in Roding.

Sanierung und sozialer Wohnungsbau hat sich die Stadt zudem vorgenommen. Das ehemalige Angel- und Pokalgeschäft Straßburger an der Brücke nach Mitterdorf soll saniert und für sozialen Wohnungsbau hergerichtet werden. Ab 2020/21 wird die Stadt einsteigen und das denkmalgeschützte Haus in Angriff nehmen. Nachdem es mitten in der Altstadt liegt, wird es ein besonders forderndes Unterfangen mit Vorbildcharakter. Vielleicht zieht jemand nach?