Cham

Unfallopfer danken ihren Helden


Lisa Forster (Fünfte von links) mit ihrer Mutter (Dritte von links) und Schwester (Zweite von rechts) sowie Christoph Mösbauer (Vierter von rechts) dankten den Kräften von Feuerwehr und THW für ihre Hilfe.

Lisa Forster (Fünfte von links) mit ihrer Mutter (Dritte von links) und Schwester (Zweite von rechts) sowie Christoph Mösbauer (Vierter von rechts) dankten den Kräften von Feuerwehr und THW für ihre Hilfe.

Von Karl Pfeilschifter

Selbst für langgediente Aktive der Freiwilligen Feuerwehr Cham war der Übungsabend im Gerätehaus etwas Besonderes. Viele der Floriansjünger haben in den vergangenen Jahren unzählige Einsätze hinter sich gebracht und dabei bei Menschen- und Sachrettung, auch unter erschwerten Bedingungen, Schlimmes erlebt. Nun durften sie sich über ein seltenes Ereignis freuen.

Lisa Forster, 19 Jahre jung, aus Kleinwinklarn und ihr Bekannter Christoph Mösbauer aus Walderbach traten vor die versammelte Mannschaft und bedankten sich für die Hilfe, die sie nach einem schweren Verkehrsunfall durch die Retter von Feuerwehr und THW erfahren haben.

Beide kamen am Neujahrsmorgen kurz nach 6 Uhr mit ihrem Opel Corsa auf der B85 bei Thierlstein ins Schleudern. Kaum stand das Auto, wurde der Opel von hinten von einem anderen Fahrzeug gerammt. Beide Fahrzeuginsassen erlitten schwerste Verletzungen. Wie Kreisbrandinspektor Marco Greil ausführte, waren die Feuerwehren aus Cham, Altenmarkt, Untertraubenbach und Roding sowie das THW mit ihm und Kreisbrandmeister Hans Hochmuth an der Unfallstelle. Er erzählte, dass die meisten Floriansjünger nach einem Alarm kurz nach Mitternacht und dann bei der Bekämpfung eines Brandes gegen 3 Uhr das Bett noch nicht gesehen hatten. Er zeigte sich erfreut, dass die beiden Unfallbeteiligten, trotz schwerer Verletzungen - Mösbauer wurde erst wenige Stunden zuvor aus dem Krankenhaus entlassen -, schon wieder neben ihm stehen.

Greil erzählte, dass die Unfallbeteiligte Lisa Forster ihn über Facebook ausfindig gemacht habe und ihr Anliegen aufzeigte, den Hilfskräften Danke zu sagen. "Ich will einfach nur Danke sagten", erklärte die 19-jährige Frau, mit Korsett und Halskrause als sichtbare Unfallfolgen, den Einsatzkräften. Sie verwies darauf, dass die ehrenamtliche Hilfe keine Selbstverständlichkeit sei. "Super, dass es Leute gibt, die anderen Menschen helfen", betonte sie mit dem nochmaligen Dank für die schnelle Hilfe. KBI Greil zeigte sich mit allen Einsatzkräften erfreut, dass junge Leute sich für den Einsatz bedanken, und nannte dies "nicht alltäglich". Die meisten von ihnen hätten dies überhaupt noch nicht erlebt. An Forster überreichte er den Feuerwehrdrachen "Grisu" mit der Bitte, diesen in Ehren zu halten und in das Auto zu legen. Mit Applaus wurde die Übergabe eines flüssigen Dankeschöns in Form von fünf Kasten Bier bedacht.