Chamerau/Chemnitz

Stefan Riederer und der verlorene Stammplatz: "Muss schauen, was im Sommer passiert"


Stefan Riederer. (Foto: Chemnitzer FC)

Stefan Riederer. (Foto: Chemnitzer FC)

Von Fabian Roßmann und Redaktion idowa

Es waren schwere Tage und Wochen für Stefan Riederer. Nach nur zwei Spielen als Nummer eins hat er Anfang Februar seinen Stammplatz im Tor des Chemnitzer FC bereits wieder verloren. "Ich wollte ein Zeichen setzen, damit alle noch einmal wachgerüttelt werden. Leider strahlte Stefan nicht mehr die Ruhe und Souveränität aus wie noch im letzten Spiel vor der Winterpause gegen Osnabrück", sagte CFC-Trainer Karsten Heine damals gegenüber idowa. Stefan Riederer wollte zunächst nichts sagen. Doch jetzt bricht der 28-Jährige sein Schweigen und äußert sich zu seiner Degradierung.

"Karsten Heine hat mir einen Tag vor dem Spiel Bescheid gegeben, dass er den Torwart erneut wechseln wird", so Riederer. Das sein natürlich erst einmal ein Schock für ihn gewesen. "Das nagt schon an mir. Aber ich habe seitdem einige Spiele bei der zweiten Mannschaft gemacht und dort gut gehalten. Mehr als das und im Training immer Vollgas zu geben, kann ich nicht machen", erklärt der Chamerauer.

Seit dem erneuten Torwartwechsel steht bei den Himmelblauen wieder Philipp Pentke zwischen den Pfosten. In neun Spielen kassierte er gerade einmal vier Gegentreffer. "Die ganze Mannschaft arbeitet jetzt besser nach hinten", sagt Riederer. Nach zuletzt besseren Spielen haben sich die ambitionierten Chemnitzer auch in der Tabelle wieder nach oben gearbeitet und sind die Abstiegssorgen erst einmal los. "Einen Sieg brauchen wir wohl noch", ist Riederer überzeugt, dann sollte nichts mehr anbrennen.

Riederer würde den Wechsel wohl nicht mehr machen

Doch für Papageien-Freund Riederer stellt sich derzeit wohl eher eine andere Frage, die Frage nach seiner persönlichen Zukunft. "Wenn ich das vorher alles gewusst hätte, hätte ich es wahrscheinlich nicht gemacht", blickt er ehrlich zurück auf seinen Wechsel aus der Komfortzone Unterhaching, wo er Kapitän und unumstrittene Nummer eins war, nach Chemnitz, wo er für sich persönlich die Chance gesehen hat, den Sprung in die Zweite Liga zu packen.

Deswegen hat er auch im Gespräch mit Trainer Karsten Heine vereinbart, dass man sich nach der Saison bei einem entsprechenden Angebot zusammensetzen wird. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Riederer, der in Chemnitz noch Vertrag bis 2015 besitzt, im Sommer erneut den Club wechselt. In der Dritten Liga solle es am besten weitergehen, Riederer nimmt aber auch die vierte Liga ins Visier: "Ich habe seit eineinhalb Jahren, vor allem wegen meiner Verletzung, kaum Spielpraxis und bin mit 28 Jahren auch nicht mehr der Jüngste. Da muss man auch realistisch sein." Wichtig ist ihm, dass er wieder spielen kann, denn "ich brauche nicht den Verein wechseln, um dann dort wieder auf der Bank zu sitzen."

Es wird also spannend, wie es beim Chamerauer im Sommer weiter geht. Fest steht nur: "Die aktuelle Situation ist für mich nicht befriedigend." Äußerst wahrscheinlich also, dass Stefan Riederer seine Zelte nach nur einem Jahr in Chemnitz wieder abbrechen wird und sich nach einer neuen Aufgabe umsieht. Und auch das Ziel Zweite Liga hat er noch nicht ganz aufgegeben, schließlich "gibt es genügend Beispiele wie Oliver Fink von Fortuna Düsseldorf, die erst spät ihre ersten Einsätze in der Bundesliga oder im Profifußball hatten."