Wer fliegt und piept vor den Fenstern, in den Gärten und auf den Balkonen? Das soll die 16. Stunde der Gartenvögel zeigen. Die LBV-Kreisgruppe Cham ruft alle Bürger von Freitag bis Sonntag, 8. bis 10. Mai, dazu auf, eine Stunde lang Vögel zu beobachten, zu zählen und zu melden.

Mit Spannung und Sorge

Dieses Jahr erwarten die Naturschützer mit Spannung und Sorge die Gartenvogeldaten. Dabei stellen sich viele Fragen: Wie geht es der Blaumeise, einer der häufigsten und beliebtesten Vogelarten? Hat das auffällige Massensterben durch eine bislang unbekannte Krankheit Auswirkungen auf den Bestand auch im Landkreis? Über das Osterwochenende hat der LBV innerhalb von nur sechs Tagen mehr als 650 Meldungen über tote oder kranke Meisen erhalten.

Mini-Naturschutzgebiet

Viele Menschen haben in den vergangenen Wochen mit Ausgangsbeschränkungen den Wert der Natur in ihrer unmittelbaren Nähe wieder neu schätzen gelernt. Gartenvögel, wie Blau- oder Kohlmeise, haben dabei in diesem Frühling sicherlich deutlich mehr Aufmerksamkeit erfahren als in anderen Jahren. "Wir freuen uns, wenn sich das gestiegene Interesse an der Natur auch in einer besonders regen Beteiligung an der Vogelzählung niederschlägt", so die Chamer Naturschützer.

Wer mehr Natur in seinem Umfeld erleben und Gartenvögeln helfen will, sollte seinen Hof oder Garten zum Mini-Naturschutzgebiet aufrüsten. Besonders wichtig ist es auch, bei Ganzjahresfutterstellen auf eine besondere Hygiene zu achten und den Futterplatz immer wieder zu wechseln. Tipps für einen vogelfreundlichen Garten hat der LBV im Internet unter www.lbv.de/garten zusammengestellt.

So funktioniert's

Von einem ruhigen Plätzchen im Garten, vom Balkon oder Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde entdeckt werden kann. Die Beobachtungen können per Post, unter Telefon - kostenlose Rufnummer am 9. und 10. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr, 08 00/1 15 71 15 - oder unter www.stunde-der-gartenvoegel.lbv.de gemeldet werden. -red-