"Hier stehe ich. Ich kann nicht anders". Luther werden diese Worte zugeschrieben, er soll sie auf dem Wormser Reichstag gesagt haben. Gut 500 Jahre später steht ein Mann vor dem Chamer Amtsrichter und er kann vermutlich auch nicht anders. "Hier steht der Mann Robert als freier Mensch", liest er - im Zuhörerraum stehend - von einem Blatt Papier ab. Und wiederholt es immer wieder. Wie bei einer Gehirnwäsche. Nun wäre er aber eigentlich der Angeklagte und sollte auf dem dafür vorgesehenen Platz sitzen. Weil er das nicht tut, sondern zusammen mit zwei Brüder und einer Schwester im Geiste, die ihn auf seinem Kreuzzug gegen die Justiz begleitet haben, den Saal verlässt, platzt der Prozess.