Cham

Ein paar Unterschriften fehlen noch


Gegen Studiengebühren: Viele junge Bürger trugen sich am Dienstagnachmittag in die Liste ein.

Gegen Studiengebühren: Viele junge Bürger trugen sich am Dienstagnachmittag in die Liste ein.

Von Bastian Schreine

Das Volksbegehren zur Abschaffung der Studiengebühren geht in die heiße Phase: 1,1 Prozent an Unterschriften fehlen in der Stadt Roding noch zur magischen Zehn-Prozent-Hürde. Am Dienstagnachmittag hatten bereits 8,9 Prozent der Stimmberechtigten gegen die Studiengebühren unterschrieben. Noch bis Mittwochnachmittag, 16 Uhr, liegen im Rodinger Rathaus die Unterschriftenlisten aus.Auch in Roding lief das Volksbegehren schleppend an. "Täglich kamen jedoch mehr Bürger in das Rathaus", berichtet Josef Köppl, Teamleiter im Bürgerbüro. Umso präsenter das Thema in den Medien ist, desto mehr Eintragungswillige finden den Weg in die Rathäuser. Auch die Kundgebungen der Initiatoren puschten. Gründe für den zaghaften Beginn und den eher mäßigen Verlauf zu benennen, sei für Köppl schwierig. Das ungemütliche Winterwetter sei indes nicht schuld, vermutet er.

"Ähnlich ist es beim Nichtraucher-Volksbegehren abgelaufen", erinnert sich Köppl. Nach anfänglichem Desinteresse kommen in der zweiten Hälfte der 14-tägigen Eintragsfrist erfahrungsgemäß deutlich mehr Bürger zum Unterschreiben. Gegen 15.30 Uhr waren gestern 814 Unterschriften registriert. Um die Zehn-Prozent-Hürde zu schaffen, müssten 918 der 9177 Wahlberechtigten gegen die Studiengebühren voten. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass die erforderliche Anzahl an Unterschriften zustande kommt", betont Köppl. Doch die Rodinger Zahlen würden nicht so sehr ins Gewicht fallen. Wichtig sei, dass die Großstädte die Hürde schaffen. Dass das Volksbegehren auf die Zielgerade einbiege, merke man schon.

Am Montag und am Dienstag strömten noch einmal viele Bürger ins Rathaus. Auch die Öffnung am vergangenen Wochenende habe einen Schub gebracht. "Am Sonntag waren immerhin 80 Leute im Bürgerbüro und haben sich eingetragen", erzählt Köppl.Neben den Jugendlichen haben sich vor allem viele Eltern, aber auch Großeltern eingetragen. "Das Spektrum der Eintragungswilligen reicht von jung bis alt, bunt gemischt eben", so Köppl, "meistens zahlen ja die Eltern die 500 Euro." Die Daten der Stadt werden jeden Tag den Initiatoren des Volksbegehrens nach München geschickt.InfoBis spätestens Donnerstag um 10 Uhr müssen die Kommunen die Ergebnisse über die Landkreise an den Landeswahlleiter beim Statistischen Landesamt melden. Das Amt veröffentlicht die Zahlen nach und nach im Internet, am Nachmittag soll dann auch das vorläufige Endergebnis feststehen.