Regen

Wie radioaktiv ist der Bayerische Wald? Bundesamt gibt Messwerte bekannt


Wie radioaktiv ist der Bayerische wald?

Wie radioaktiv ist der Bayerische wald?

Von Susanne Raith und Redaktion idowa

30 Jahre nach der Nuklearkatastrophe in Tschernobyl stellt sich die Frage, inwieweit der Boden im Bayerischen Wald noch radioaktives Cäsium beinhaltet. Am Dienstag und Mittwoch wurden daher Messflüge durchgeführt, die rein der Wissenschaft dienten.

Piloten der Bundespolizei, das Bundesamt für Strahlenschutz und das tschechische Militär starteten am Dienstag und Mittwoch mit Hubschraubern von der Bayerwaldkaserne in Regen und flogen über das deutsch-tschechische Grenzgebiet bei Bayerisch-Eisenstein und Zelezná Ruda sowie nordöstlich von Spiegelau. Dort maßen sie die Fläche auf Radioaktivität.

Die Messungen gingen keinem konkreten Verdachtsfall nach, teilte das Bundesamt für Strahlenschutz mit. Sie diente unter anderem dazu, dass die Karten der Cäsiumkontamination nach Tschernobyl am Boden ergänzt werden können und die Qualität bei Radioaktivitätsmessungen aus der Luft zu sichern.

Alle Werte im grünen Bereich

In beiden Messgebieten liegt die direkte Strahlenbelastung innerhalb der in Deutschland üblichen Schwankungsbreite. Der Mittelwert liegt bei 0,11 Mikrosievert pro Stunde. Den höchsten Wert, den sie im Gebiet bei Bayerisch Eisenstein gemessen haben liegt bei etwa 0,23 Mikrosievert pro Stunde. Im Gebiet nordöstlich von Spiegelau liegt der höchste Wert bei etwa 0,20 Mikrosievert pro Stunde. Werte zwischen 0,05 und 0,25 Mikrosievert pro Stunde sind in Deutschland normal.

Dem Bundesamt für Strahlenschutz zufolge diente der Einsatz auch als Übung für den Ernstfall. Sollte eine nukleare Katastrophe passieren, muss es möglich sein, innerhalb kurzer Zeit von Hubschraubern aus die am Boden abgelagerten radioaktiven Stoffe in schwer zugänglichen Gebieten schnell und großflächig nachzuweisen.