Bad Kötzting

Schweinepest an der tschechischen Grenze


Stalltiere sind weniger gefährdet, grundsätzlich ist die Hygiene im Stall sehr wichtig.

Stalltiere sind weniger gefährdet, grundsätzlich ist die Hygiene im Stall sehr wichtig.

Von Redaktion idowa

Die Tschechische Republik meldete Ende Juni 2017 erste Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in der Grenzregion zur Slowakei.

"Der Sprung der ASP über eine größere Entfernung in die Tschechische Republik erhöht das Risiko einer Einschleppung nach Deutschland", sagt der Veterinäramtsleiter Dr. Stefan Wechsler. Er warnt vor den Gefahren und da ein Ausbruch der Erkrankung in Deutschland einschneidende Bekämpfungsmaßnahmen zur Folge hätte, "kommen den Maßnahmen zur Verhinderung der Einschleppung des Erregers besondere Bedeutung zu", so Dr. Wechsler weiter. Das Veterinäramt informiert nun insbesondere die Schweinehalter und die Jägerschaft, aber auch alle anderen Bürger über die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen.

"Schweinehalter sollten Biosicherheitsmaßnahmen zur Vermeidung eines Erregerkontaktes strikt beachten. Haltungen mit Auslauf sind besonders gefährdet", betont der Amtstierarzt und weist zugleich nochmals auf die Anzeigepflicht beim Veterinäramt hin. Jäger werden gebeten, dem Veterinäramt Regen verendet aufgefundene oder vor dem Erlegen auffällige Wildschweine zur weiteren Untersuchung zu melden und auf Jagdreisen in gefährdete Gebiete zu verzichten. "Daneben ist der Kontakt zu Hausschweinebeständen zu vermeiden." Viehtransporteure sind aufgerufen, nach Durchführung von Schweinetransporten die Transportfahrzeuge besonders gründlich zu reinigen und zu desinfizieren, die Transporte lückenlos zu dokumentieren und Transporte in von ASP betroffene Regionen zu unterlassen.

Weiterführende Informationen für Schweinehalter und Jäger zur Erkrankung und Schutzmaßnahmen sind auf der Homepage des Landratsamtes Regen unter https://www.landkreis-regen.de/afrikanische-schweinepest-asp/ und telefonisch bei den Mitarbeitern des Veterinäramtes unter der Rufnummer 09921/601403 zu erhalten.

Hintergrund

Bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP) handelt es sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche. Sie befällt Haus- und Wildschweine und ist für den Menschen ungefährlich. Die ASP ist bisher in Deutschland noch nicht aufgetreten. Der Erreger ist sehr widerstandsfähig, ein Impfstoff oder Heilmittel gibt es nicht. Die Übertragung erfolgt durch infizierte Schweine, daraus gewonnenen Lebensmitteln und Produkten sowie durch kontaminierte Gerätschaften. Seit 2007 breitet sich die Viruserkrankung von Georgien über die Russische Föderation in Richtung Europäische Union aus, seit 2014 erfolgen Ausbruchsmeldungen aus Litauen, Polen, Lettland und Estland.

Lesen Sie hier: Schweinepest in Tschechien