Heizöl läuft aus

Ölsperren auf dem Kochelsee


Die Feuerwehr Kochel hat Ölsperren errichtet.

Die Feuerwehr Kochel hat Ölsperren errichtet.

Umwelttragödie in Oberbayern? Etwa 600 Liter Heizöl sind wohl in den wunderschönen Kochelsee gelaufen. Wie Stefan Sonntag, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, am Dienstag bestätigte, hatte es bereits am Wochenende einen entsprechenden Einsatz gegeben. Der Ursprung der Misere: eine Heizöllieferung für die Kristall-Therme Trimini in Kochel am See. Beim Einfüllen des Stoffs ist "den ersten Informationen nach wohl ein Schlauch geplatzt, sodass Öl in einen Schacht und von dort ins Erdreich gelangt ist und dadurch in den See", schildert Sonntag. Jetzt seien die Experten vom Wasserwirtschaftsamt dabei, den Umweltschaden zu beseitigen.

"Die Schadensbegrenzung ist jetzt vordringlich", so Sonntag. Die Polizei habe Ermittlungen aufgenommen, es handelt sich um ein Umweltdelikt. Ob ein Mensch dafür verantwortlich gemacht werden kann, oder ein technischer Defekt Schuld am Drama ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Wie weit das Öl in den Boden gedrungen ist, sollen nun Bodenproben zeigen.

Ebenso wurden sogenannte Ölschlingel am Ufer verlegt, so die Feuerwehr.

Ebenso wurden sogenannte Ölschlingel am Ufer verlegt, so die Feuerwehr.

Das zuständige Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen hatte am Dienstagnachmittag dann gute Nachrichten: Der Ölfilm geht zurück. Und: "Es wird aktuell davon ausgegangen, dass in den See kein Öl mehr nachsickert." Wie das Öl aus dem Erdreich in den See kam, werde weiter ermittelt. Mit speziellen Ölbindemitteln wurde der Stoff abgetragen, Ölsperren verhindern die Ausbreitung, so das Landratsamt weiter. Feuerwehrleute aus Kochel und vom Tegernsee seien weiterhin vor Ort. Wassersportler werden gebeten, zu diesen Ölsperren großräumig Abstand zu halten.

Ob und inwieweit die Tier- und Pflanzenwelt beeinträchtigt ist, werde beobachtet. Bislang wurden weder kranke Fische noch Vögel gefunden.