St. Martin in Landshut

Blitz schlug in Turmuhr ein - Zeit steht still


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Dieses eindrucksvolle Bild vom Zeitpunkt des Geschehens ist am Freitagabend entstanden. Seit dem Blitzeinschlag zeigt die Uhr an der Stiftsbasilika immer die gleiche Zeit an.

Seit Freitagabend genau um 23 Uhr steht die Turmuhr von St. Martin: Ein Blitz hat in den Turm eingeschlagen. Irene Saller hat die Momente rund um den Einschlag fotografisch dokumentiert. Seit dem Einschlag haben die Zeiger ihren Dienst quittiert, die Uhrzeit ist nicht mehr korrekt ablesbar. Doch das ist nicht alles. Eine Nachfrage bei Stiftspropst Franz Joseph Baur ergibt, dass das Ganze einen teuren Versicherungsschaden nach sich zieht, die Stadtkirche wartet zudem momentan auf einen Gutachter. "Nur das absolut Notwendige darf gleich repariert werden, zum Beispiel die Brandmeldeanlage", so Baur. Die Lautsprecheranlage hat vorerst einen Ersatzverstärker bekommen, "wenigstens sind die Mikrofone und Lautsprecher nicht kaputt". Auch das Licht im Turm geht nicht, die Organistin kenne aber ihren Arbeitsplatz so gut, dass sie auch ohne die dunkle Wendeltreppe erklimmen könne; die Orgel sei zum Glück nicht beschädigt, so der Stiftspropst. Welche Schäden die Steuerung von Turmuhren und Glocken habe, müsse nun ein Sachverständiger erst noch klären. "Und das wird alles dauern."

Den Stiftspropst schmerzt es - wie vermutlich so manchen Landshuter -, dass die Glocken nicht zum Gottesdienst läuten. "Ich habe immer das Gefühl, dass damit auch die vielen, die nicht in die Kirche gehen, einbezogen sind", sagt Baur. Sie hörten die Glocken und registrierten mit Sympathie und einer Spur Ehrfurcht, dass dort etwas Bedeutsames vonstatten gehe. "Das fehlt jetzt. Ich empfinde diese Leerstelle schmerzlich."